Professor Dr. Svenja Taubner ist neue Direktorin des Instituts für Psychosoziale Prävention am Universitätsklinikum Heidelberg
Seit Anfang des Jahres hat das Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie des Universitätsklinikums Heidelberg nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine neue Leiterin. Professor Dr. phil. Svenja Taubner heißt die „Neue“, die zuletzt als Universitätsprofessorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt beschäftigt war. Sie folgt auf Professor Dr. Manfred Cierpka, der nach 17 Jahren als Ärztlicher Direktor in den Ruhestand verabschiedet wurde. Mit dem Leitungswechsel erhielt das Institut auch einen neuen Namen: Institut für psychosoziale Prävention.
Ihre neue Aufgabe in Heidelberg geht Prof. Taubner, die 1973 in Nienburg an der Weser geboren wurde, verheiratet ist und einen vierjährigen Sohn hat, mit viel Schwung an: „Ich möchte das Institut nicht nur im Sinne von Prof. Cierpka weiterführen, sondern auch bestimmte Angebote im psychotherapeutischen und präventiven Bereich weiter entwickeln und neue Schwerpunkte setzen.“ Dazu gehören z.B. die Kompetenzentwicklung von Fachkräften im Gesundheitswesen, die Auswirkungen belastender psychosozialer Bedingungen auf das Erleben und Verhalten der Betroffenen sowie die Entwicklung und Aufrechterhaltung psychischer Gesundheit.
„Ich möchte das Institut nicht nur im Sinne von Prof. Cierpka weiterführen, sondern auch bestimmte Angebote im psychotherapeutischen und präventiven Bereich weiter entwickeln und neue Schwerpunkte setzen.“
Die bestehenden Therapie- und Beratungsangebote werden unverändert fortgeführt. So profitieren Patienten und ratsuchende Eltern z.B. von der Eltern-Säuglingssprechstunde (bei vermehrtem Schreien/unruhigem Verhalten des Säuglings, bei Schlafproblemen, Fütter- und Essverhaltensstörungen usw.) oder der Sprechstunde für ältere Paare im Übergang der Partnerschaft in das höhere Lebensalter. Neu ist die Sprechstunde für Jugendliche mit Störungen im Sozialverhalten wie Regel- oder Gesetzesübertretungen oder aggressives Verhalten. „Zukünftig“, so Prof. Taubner, „soll es eine vierte Sprechstunde für Eltern mit hoher psychosozialer Belastung geben, die im Rahmen einer Kombination aus Einzel- und Gruppentherapie stattfindet.“
Und warum der Wechsel von Österreich nach Heidelberg? „Natürlich war es in Klagenfurt mit seinen vielen Seen und Bergen wunderschön, aber eben auch sehr weit weg von Familie und Freunden. Außerdem ist die Forschungsförderung in Österreich stark eingeschränkt, so dass die Voraussetzungen zum wissenschaftlichen Arbeiten nicht ideal sind.“ Daher musste Svenja Taubner nicht lange überlegen, als der Ruf aus Heidelberg kam. Hier, in der schönen Kurpfalz, mit Odenwald und Neckartal auf der einen und der Rheinebene auf der anderen Seite, möchte sie mit ihrer Familie nun heimisch werden. Denn Ortswechsel hat sie in ihrer Karriere schließlich genug hinter sich gebracht: Vor ihrer Zeit an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt arbeitete die Psychologin von 2002 bis 2012 an den Universitäten Kassel, Berlin, Ulm und Bremen. Zeit also, dass sie irgendwo sesshaft wird…
Beruflicher Werdegang
Februar 1998 – April 2004: Mediatorin beim Täter-Opfer-Ausgleich Bremen e. V., Leitung der Sektion Ost
August 2002 – Januar 2006: Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Bremen, Bremer Institut für Theoretische und Angewandte Psychoanalyse, Prof. Ellen Reinke
Feb. 2006 – April 2009: Selbstständige Tätigkeit als analytische Psychologische Psychotherapeutin in Ausbildung.
Januar 2007 – Juli 2008: Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Ulm, Abteilung Psychosomatische Medizin, Prof. Horst Kächele
August 2008 – August 2013: Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Kassel, Institut für Psychologie, Prof. Heidi Möller
Oktober 2010 – August 2013: Juniorprofessorin für Entwicklungspsychopathologie an der International Psychoanalytic University Berlin
April 2012 – August 2012: Vertretungsprofessorin für Klinische Psychologie an der Universität Kassel, Institut für Psychologie (Vertretung für Prof. Benecke)
September 2012 – August 2013: Elternzeit
September 2013 – Dezember 2015: Universitätsprofessorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
Ab Januar 2016: W3-Professur für Psychosoziale Prävention und Direktorin des Instituts für Psychosoziale Prävention am Universitätsklinikum Heidelberg