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Neuer Angriffspunkt zur Therapie des Vorhofflimmerns

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schmidt_constanze_473Wer? Dr. Constanze Schmidt, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie –

Was? Oskar-Lapp-Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) dotiert mit 12.000 Euro.

Wofür? Vorhofflimmern ist nicht nur die häufigste Herzrhythmusstörung, sondern – durch den unregelmäßigen Herzschlag und sich dadurch im Blutgefäß lösende Blutgerinnsel – auch die häufigste Ursache für Schlaganfälle. Dennoch mangelt es aktuell an einer wirksamen medikamentösen Behandlung. Der Preisträgerin gelang es nun, die sogenannten „Zwei-Porendomänen-Kaliumkanäle“ als wichtige Regulatoren der Erregungsleitung des Herzens zu identifizieren. Besondere Bedeutung hat der TASK-1 Kaliumkanal im Bereich des Vorhofs, wo er für einen unregelmäßigen Herzschlag verantwortlich ist. Dieser Zusammenhang zwischen TASK-1 und Erregungsleitung sowie Herzschlag war in dieser Form noch nicht bekannt und stellt somit einen neuen medikamentösen Angriffspunkt zur Behandlung des Vorhofflimmerns dar.

 


Gesunde Mitarbeiter, starke Pflege

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Auszubildende der Akademie für Gesundheitsberufe AfG widmeten den Internationalen Tag der Pflege der eigenen Gesundheitsförderung

Am internationalen Tag der Pflege beschäftigten sich die Auszubildenden der Akademie für Gesundheitsberufe AfG mit der Frage, welchen Belastungen die Gesundheitsversorgung ausgesetzt ist und was die Berufsgruppe der Pflegenden tun kann, um Menschen aller Altersstufen und in verschiedenen Bereichen individuell und auf hohem fachlichen Niveau pflegen zu können. Besonderes Augenmerk galt der persönlichen Gesundheitsförderung: Auf dem Stundenplan standen neben mehreren Workshops wie Mountainbiking, Yoga und Entspannung auch Fragen rund um die richtige Ernährung im Schichtdienst sowie ein Improvisationstheater.

Der internationale Aktionstag „Tag der Pflege“ findet jedes Jahr am 12. Mai statt und wird in Deutschland seit 1967 am Geburtstag von Florence Nightingale veranstaltet. Dieses Jahr stand der Tag unter dem Motto „Professionelle Pflege – Macht das Gesundheitssystem belastbar(er)“ und machte damit auf die globalen Herausforderungen der Gesundheitssysteme aufmerksam. Im Fokus stand die Frage, wie Pflegende als weltweit größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen an der Stärkung und Entwicklung der Gesundheitsversorgung mitwirken können.

Akademie für Gesundheitsberufe in Wieblingen. Internationaler Tag der Pflege am 12. Mai 2016. Einer von zahlreichen Workshops zur Gesundheitsförderung: Der Mountainbike-Workshop.

 

>>Der Internationale Tag der Pflege

>>Zur Homepage der Akademie für Gesundheitsberufe AfG

 

 

Gipfeltreffen und Patiententag Haarzell-Leukämie in Heidelberg

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Seit 2010 treffen sich einmal im Jahr international führenden Wissenschaftler und Ärzte, die sich speziell mit der Haarzell-Leukämie beschäftigen, um ihre neusten Forschungsergebnisse auszutauschen und kooperative Projekte zu planen. Dieses wissenschaftliche Treffen fand vom 20. Mai bis 21. Mai 2016 zum ersten Mal außerhalb der USA in Heidelberg statt.

Verantwortlich für den Artikel ist Professor Dr. med. Anthony D. Ho, Ärztlicher Direktor der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum Heidelberg

Initiiert wurde diese Jahrestagung von der amerikanischen „Hairy Cell Leukemia Foundation“. Diese entstand aus einer Kooperation zwischen dem internationalen Haarzell-Leukämie-Konsortium (Leiter: Brian Friedman, New York, New York und Prof. Michael Grever, Columbus, Ohio) und der Haarzell-Leukämie-Wissenschafts-Stiftung (Prof. Harvey Golomb, Chicago, Illinois) im Jahre 2005. Insgesamt 49 renommierte Hämatologen kamen am 20. Mai 2016 aus allen Teilen der Erde zusammen.

Obwohl es sich bei der Haarzell-Leukämie um eine sehr seltene Erkrankung handelt und sie erst im Jahr 1958 zum ersten Mal beschrieben wurde, stellt der stetig steigende Therapieerfolg speziell bei diesem Leiden in den letzten 25 Jahren ein hervorragendes Modell für die Entwicklung innovativer Behandlungsstrategien für andere Krebsarten dar. Noch bis 1985 galt die Erkrankung als unheilbar. Mit der Entwicklung einer damals neuen Klasse von Medikamenten, den Purinanaloga, konnte erstmals eine langfristige Krankheitsfreiheit bei ca. 80 Prozent der Patienten sowie eine fast normale Lebenserwartung erzielt werden. Die Medizinische Klinik V war bei der Entwicklung von Pentostatin, einem der wirksamsten Purinanaloga bei Haarzell-Leukämie, unter Federführung von Prof. Anthony D. Ho, damals leitender Oberarzt der Abteilung, entscheidend beteiligt.

Seit fünf Jahren ist es außerdem Tradition, dass am zweiten Tag dieser Veranstaltung ein Patiententag stattfindet. Dieses Mal beteiligten sich insgesamt über 80 Patienten an der Tagung. Experten berichteten in gut verständlicher Form über neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Haarzell-Leukämie. Die Redner zählen zu den führenden internationalen Experten. Die Vorträge fanden auf Englisch statt und wurden unmittelbar von einem deutschsprechenden Arzt simultan übersetzt. Neben spannenden Vorträgen wurden parallele Patienten-Seminare angeboten, die ebenfalls simultan ins Deutsche übersetzt wurden. Die Patienten nutzten lebhaft die einmalige Gelegenheit für individuelle und direkte Fragen an die Spitzen-Experten. Diese direkte Wechselwirkung zwischen international renommierten Experten, die viele Patienten aus der Weltliteratur kennen, hat zum besseren Verständnis seitens der Forschenden für die Bedürfnisse der betroffenen Patienten und ihren Angehörigen geführt. Viele Forscher haben bestätigt, dass diese Begegnung zu völlig neuen, innovativen Therapie-Konzepten geführt hat.

Im Augenblick werden Patienten mit Haarzell-Leukämie mit Purinanaloga, eventuell kombiniert mit Anti-CD20-Antikörpern, und Milzentfernung behandelt. In den letzten Jahren sind BRAF-Inhibitoren, Ibrutinib, und Moxie in das moderne Arsenal gegen resistente, fortgeschrittene Haarzell-Leukämie hinzugekommen. Ob die neuen Substanzen Einzug in die Routinebehandlung von Patienten mit Haarzell-Leukämie finden werden, ist zur Zeit unklar und Gegenstand klinischer Studien. In Einzelfällen, insbesondere bei Patienten, die nicht auf die Standardtherapie ansprechen, sollte aber auch jetzt schon an diese Möglichkeit gedacht werden.

Basierend auf der Häufigkeit der BRAF Mutation in Position V600E (fast 99%) als charakteristische Genveränderung für Haarzell-Leukämie war die Wirksamkeit dieser Substanzklasse zu vermuten. Unter der Leitung von Dr. Sascha Dietrich, inzwischen Oberarzt der Medizinischen Klinik V und Junior-Professor der Abteilung, gelang es unserer Abteilung im Jahr 2014 die Wirksamkeit eines spezifischen BRAF-Hemmers (Wirkstoff: Vemurafenib) bei Haarzell-Leukämie nachzuweisen. Der Fallbericht wurde im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

>> Informationen zur Haarzell-Leukämiestiftung

85 Patienten, Vertreter aus Patienten-Selbsthilfe-Gruppen aus Deutschland, USA, Holland, Russland, Belgien und Großbritannien diskutierten mit den international renommierten Spitzen-Hämatologen (45 von der letzten Gruppe) in Hörsaal der Medizinischen Klinik über die Zukunft der HCL-Forschung. Die Organisatoren des Patienten-Tags: Prof. A.D. Ho; Prof. Michael Grever, Ohio State University, Columbus, Ohio, USA; Prof. Bernhard Wörmann, Charité, Berlin, und Deutsche Gesellschaft für Hämatologie-Onkologie, Berlin, D IMG_0587 Dr. Michael Margolin, Vorsitzender der International Hairy Cell Leukemia Foundation, New York, USA; Frau Barbara Eble, Vorsitzende der Haarzell-Leukämie-Selbsthilfe-Gruppe, BRD, unter den Zuhörer der Tagung. Die internationalen Spitzen-Forscher bei der Podiumsdiskussion - von links nach rechts: Prof. Francesco Lauria, Italien, Prof. Francesco Falini, Italien, Prof. Tadeusz Robak, Poland, Prof. Sascha Dietrich, Heidelberg, Prof. Leslie Andritsos, Columbus, Ohio, USA

 

 

Wir gratulieren

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Jubilare von Februar bis Juni 2016

40-jähriges Jubiläum  im Juni 2016

Elvira Hackmann, Verwaltungsangestellte, Aufnahmedienst Medizinische Klinik

Monika Herb, Medizinisch-Technische Assistentin, Blutbank

Ljiljana Jotic, Versorgungsassistentin, Kopfklinik

Dr. Reginald Scheidt, Wissenschaftlicher Angestellter, Abteilung Klinische Sozialmedizin

25-jähriges Jubiläum im Juni 2016

Jasmin Brummer, Verwaltungsangestellte, Zentrum für Informations- und Medizintechnik

Andrea Dib, Gesundheits- und Krankenschwester, Innere Medizin V

Ina Hamel, Medizinisch-Technische-Laborassistentin, Zentrallabor/Analysezentrum

Dr. Andreas Möltner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik

Zdenko Oswald, Gesundheits- und Krankenpfleger, NCT-Springerpool

Katja Koch, Gesundheits- und Krankenschwester, Klinik für Allgemeine Psychiatrie

Fatma Simsek, Versorgungsassistentin, Kopfklinik

Dagmar Tönnessen, Psychologin, Innere Medizin V

25 -jähriges Jubiläum im Mai 2016

Martina Bauschert-Buehn, Medizinisch-Technische-Assistentin, Sportmedizin

Britta Binder-Lenz, Kinderkrankenschwester, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin

Corina Dierolf, Krankenschwester, Chirurgische Klinik

Claudia Engel-Diouf, Beschäftigungstherapeutin, Klinik für Allgemeine Psychiatrie

Heinz Gärtner, Medizintechniker, Zentrum für Informations- und Medizintechnik

Magdalena Geiss, Medizinisch-Technische-Laborassistentin, Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie

Gabriele Gelhardt-Petruzzelli, Krankenschwester, Augenklinik

Monika Halbritter, Gesundheits- und Krankenpflegerin , Zentrales Patientenmanagement in der Kinderklinik

Beate Helm, Verwaltungsangestellte, Haupt-Poststelle in der Verwaltung

Gabriele Herzberg, Arztsekretärin, Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Andrea Keine, Kinderkrankenschwester, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin

Prof. Dr. Petra Knaup-Gregori, Leiterin der Sektion Medizinische Informatik

Monika Schlär-Karcher, Krankenschwester, Chirurgische Klinik

Doris Schuhmann, Krankenschwester, Neurochirurgie

40-jähriges Jubiläum im April 2016

Ursula Kraft, Zahnarzthelferin, Mund-, Zahn- und Kieferklinik

Helga Noe, Fachkrankenschwester für Psychiatrie, Klinik für Allgemeine Psychiatrie

25 -jähriges Jubiläum im April 2016

Annemarie Alt, Gesundheits- u .Fachkrankenpflegerin, Chirurgische Klinik

Sibylle Bassauer, Arzthelferin, Immunologisches Institut

Ulrike Brell, Krankenschwester, Hautklinik

Serpil Dalgic, Hausgehilfin, Zentrum für Psychosoziale Medizin

Songül Dikme, Hausgehilfin, Kopfklinik OP

Roswitha Fischer, Gesundheits-u. Fachkrankenschwester, Anästhesiologische Klinik

Joachim Flachs, Projektassistent, Klinik Technik GmbH, Gebäudemanagement

Hannelore Frank, Verwaltungsangestellte, Immunologisches Institut

Lübian Günerhan, Hausgehilfin, Kinder-, Frauen- und Hautklinik

Birgit Herbst, MTLA, Institut für Immunologie, Blutbank

Gerlinde Holzinger, Krankenschwester, Chirurgische Klinik

Angela Huxoll, Koordinatorin, Zentrum für Informations- und Medizintechnik

Hanim Kuru, Hausgehilfin, Kopfklinik

Daniela Lehrian, MRA, Diagnostische und Interventionelle Radiologie , Pädiatrie

Zoltan-Tibor Pribiss, Schlosser, Klinik Technik GmbH, AWT-/KFA-Werkstatt

Silke von Saalfeld, Sekretärin, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik

Maria Schillinger, Krankenschwester, Chirurgische Klinik

Margret Schönbein, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik

Elke Schöwe, Arztsekretärin, Pathologisches Institut

Elke Wegehingel, Apothekenhelferin, Klinik-Apotheke

Jolante Wilkusz, MRA, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie

Rita Wolf, Versorgungsassistentin, Chirurgische Klinik

40-jähriges Jubiläum im März 2016

Dietlinde Eickel, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik, Kinderheilkunde IV: Neonatologie

Marion Keymer, Arzthelferin, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik

25-jähriges Jubiläum im März 2016

​Dr. Johannes Gebert, Dipl. Biologe, Pathologisches Institut

Dr. Hans-Dieter Riedel, Dipl. Biologe, Klinik für Gastroenterologie, Infektionskrankheiten, Vergiftungen

Markus Hoepner, Techniker,  Zentrum für Informations- und Medizintechnik

Gabriele Kruse, Hausgehilfin, Kinder-, Frauen- und Hautklinik

Inken Droß-Schiering, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik,  Kinderheilkunde IV: Neonatologie

40-jähriges Jubiläum im Februar 2016

Gabriele Steinmetz, Lehrpersonal in der Schule für Physiotherapie

25-jähriges Jubiläum im Februar 2016

Thomas Bückle, Installateur, KlinikTechnik GmbH, Maschinentechnik

Vesna Djuric, Krankenschwester, Augenklinik

Marjeta Hofko, MTLA, Zentrum für Infektiologie, Med. Mikrobiologie und Hygiene

Claudia Langer, MTA, Zentrum für Infektiologie, Virologie

Jutta Ruf-Richter, MTLA, Innere Medizin III

John Maley Sall, Medizintechniker, Zentrum für Informations- und Medizintechnik

Meryem Ünver, Versorgungsassistentin, Innere Medizin IV

Heike Zyprian, MTA, Zentrum für Infektiologie, Med. Mikrobiologie und Hygiene

Ariane Mennigke, Krankenschwester, Klinik für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde

 

Das Foto zeigt die Jubilare der Monate Februar, März und April 2016, die bei der Jubiläumsfeier im Mai anwesend waren.

„Alle Ausbildungen unter einem Dach“

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Akademieleiter Frank Stawinski sieht die AfG gut aufgestellt.

Akademieleiter Frank Stawinski sieht die AfG gut aufgestellt.

10 Jahre Akademie für Gesundheitsberufe: Die medizinische Versorgung wird immer komplexer, Personal in Gesundsheitsberufen wird händerringend gesucht. Eine qualifizierte Ausbildung ist hier besonders wichtig. Vor zehn Jahren wurde in Heidelberg die Akademie für Gesundheitsberufe gegründet. Diese bietet 12 Ausbildungen mit über 800 Ausbildungsplätzen an. Frank Stawinski, Leiter der Akademie für Gesundheitsberufe, nimmt in unserem podcast Stellung zur theoretischen und praktischen Ausbildung, zu der Übernahmeregelung und zu dem Studiengang „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung“.

Radiopodcast „10 Jahre Akademie für Gesundheitsberufe AfG“:

Über den Wolken

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Krankenpfleger Maximilian Klaritsch erfüllt sich als „Flight Nurse“ einen Lebenstraum

Mit schwerkrankem Patienten im Fahrstuhl stecken zu bleiben, ist wahrscheinlich der Alptraum vieler Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger. Es ist eng, man ist auf sich allein gestellt und muss auf unbestimmte Zeit mit dem medizinischen Material auskommen, das man dabei hat. „Diese Situation haben wir im Rettungsflugzeug immer“, sagt Maximilian Klaritsch, Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Intensivstation der Orthopädischen Klinik. Seit 2014 arbeitet der 26-Jährige nebenberuflich als Flight Nurse, als fliegender Rettungsassistent, für einen Anbieter internationaler Ambulanzflüge (FAI) in Nürnberg. Seine Arbeitszeit am Klinikum hat er auf 65 Prozent reduziert, so kann er an bis zu zehn Tagen im Monat seinem Traumjob nachgehen. „Die Stellen als Flight Nurse sind enorm beliebt, man braucht sehr gute Qualifikationen und noch mehr Glück, um einen festen Platz im Dienstplan zu ergattern. Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe.“

Inzwischen hat er geschätzt 30 Länder bereist und dabei Flughäfen, Intensivstationen, Krankenversorgung und -transporte in mehreren europäischen Ländern, den USA und in Afrika kennen gelernt. Jedes Mal gilt es, sich auf die Zustände vor Ort einzustellen und mit dem begleitenden Arzt zu bewerten, ob der Patient überhaupt flugfähig ist. Denn während des Flugs sind Komplikationen vorprogrammiert: „Die meisten Passagiere sind Intensivpatienten, viele werden beatmet. Bei Start und Landung sackt der Kreislauf ab. Das kann schnell kritisch werden“, so Klaritsch. Verträgt der Patient die normale Flughöhe nicht, fliegt der Pilot „Sea Level“, also so tief wie möglich. Das relativ kleine Flugzeug nimmt dabei fast jedes Wetter mit, der Flug dauert deutlich länger, es muss häufiger gelandet und nachgetankt werden – eine große Belastung für Crew und Patienten.

Dank guter Planung und Vorbereitung geht in der Regel alles gut. Dennoch mangelt es häufig nicht an Dramatik. Wie 2015, als er aus Ruanda, Afrika, eine junge Frau mit abholte, die schwerst verletzt einen Verkehrsunfall überlebt hatte. Der Rettungswagen hatte zwei Stunden bis zum Unfallort gebraucht, nun lag die 20-Jährige mit Schädel-Hirn-Trauma im Koma und wurde am möglichen Maximum beatmet. „Bei der Beatmung benötigen wir aber dringend Spielraum nach oben, damit wir bei Start und Landung noch etwas zugeben können“, sagt der Rettungsassistent. „Wäre ihre medizinische Versorgung vor Ort nicht schon ausgereizt gewesen, hätten wir sie vermutlich gar nicht ausgeflogen, viel zu riskant.“ Dem Arzt und ihm gelang es in einer fünfstündigen Vorbehandlung, die Patientin zu stabilisieren und die Beatmung etwas herunter zu fahren. Dann erst startete der Transport, eine 15-stündige Zitterpartie: Sie mussten dreimal zwischenlanden, jedes Mal verschlechterte sich der Zustand der Patientin, jedes Mal kämpfte die Crew erfolgreich dagegen an. „Als wir sie in Tübingen ablieferten, war sie trotzdem in einem sehr kritischen Zustand“, erinnert er sich. „Leider weiß ich nicht, ob sie es geschafft hat.“

Nervenaufreibend kann auch schon der kurze Aufenthalt im Zielland sein: Anfang dieses Jahres begleitete Klaritsch einen Flug nach N´Djamena im Tschad, um eine Schwangere mit Herzproblemen nach Paris bringen. „Dort wurden schon Privatmaschinen gesprengt, im letzten Jahr eine Bombe an Bord eines Flugzeugs geschmuggelt – da fühlt man sich nicht besonders wohl“, sagt er. Untergebracht war die Crew daher in einem Hotel für UN-Beamte, das Gepäck checkte jeder nach der Kontrolle nochmals selbst. Alles ging glatt. Wie zur Entschädigung wartete dieser Einsatz mit einem der bisher schönsten Momente in Klaritschs Zeit als Flight Nurse auf: „Der Pilot ist für uns eine Runde um den Eiffelturm geflogen. Wir haben gestrahlt wie die Honigkuchenpferde.“

Drei Fragen an Max Klaritsch, Krankenpfleger in der Orthopädischen Klinik

Was bringt einen auf die Idee, sich als Flight Nurse zu bewerben?
Ich wollte schon immer in den Rettungsdienst, habe die letzten acht Jahre bereits nebenberuflich als Rettungsassistent gearbeitet. Und Fliegen ist ebenfalls ein großer Traum von mir. Ich habe entsprechende Weiterbildungen absolviert und kann nun beides verbinden. Das ist einfach großartig und ich werde es ganz sicher nicht so schnell aufgeben.

Wie läuft ein solcher Einsatz ab?
Während meiner Dienstzeit bin ich zu Hause 24 Stunden in Rufbereitschaft. Kommt ein Auftrag rein, muss ich sofort ins Auto springen und nach Nürnberg an den Flughafen fahren. Startet der Flug von dort aus, ist es also kein reiner Crewwechsel, checke ich die benötigte medizinische Ausrüstung und verstaue sie sicher im Flugzeug. Wir haben ALLES dabei, was man für einen Intensivtransport braucht: Von Antibiotika bis hin zu Thoraxdrainagen und Gerätschaften für die Beatmung. Sofern wir schon Dokumente zum Patienten vorliegen haben, gehen wir diese durch: Was hat der Patient? Brauchen wir spezielle Ausrüstung? Wie hoch ist das Risiko des Patienten? Dann geht es durch die Kontrolle und los.

Im Zielland holen wir den Patient in der Klinik ab, die kann auch schon einmal 150 Kilometer entfernt sein. In Krisengebieten wie z.B. Libyen, hier war ich letztes Jahr, wird der Patient grundsätzlich angeliefert. Bei der Übergabe entscheiden wir, ob noch eine Vorbehandlung nötig ist und der Patient wirklich transportfähig ist. Im Flugzeug überwachen und versorgen wir den Patienten entsprechend seiner Verletzung bzw. Erkrankung – das reicht vom gebrochenen Bein bis hin zum Kopfschuss, wie letztes Jahr in Libyen.

Je nach Dienstende und Folgeaufträgen, hat man etwas Freizeit im zuletzt angeflogenen Land, normalerweise geht es aber direkt zurück. Vor kurzem hatte ich Glück: Wir flogen einen Patienten in die USA und ich hatte Dienstende. Bis zu meinem Linienflug nach Hause hatte ich zwei Tage Zeit, mir New York anzuschauen. Das war mein erster „USA-Urlaub“ überhaupt.

Sie sehen bei ihren Einsätzen viele Krankenhäuser und Intensivstationen. Die medizinische Versorgung entspricht wahrscheinlich häufig nicht dem, was Sie von hier gewohnt sind – man denke an den Tschad oder Libyen. Wo war es am schlimmsten?

Ein absolutes No-Go war Griechenland: Die Krankenhäuser sind heruntergekommen, Infrastruktur und hygienische Verhältnisse katastrophal. Schimmel an den Wänden, Dreck auf den Fluren, Wägen mit alten, blutgefüllten Spritzen stehen unbeachtet herum, Einwegmaterialen werden dort mehrfach verwendet. Patienten, die wir nach einer Erstversorgung dort ausfliegen, leiden häufig an einer Infektion, wenn nicht gar Blutvergiftung. Ich kann nur jedem, der dorthin reist, raten, eine gute Auslandskrankenversicherung abzuschließen, die den Heimtransport ohne Bedingungen übernimmt. Falls man dann erkrankt oder sich verletzt, sofort nach Hause bringen lassen!

Impressionen von verschiedenen Einsätzen:

In Ägypten. Hurghada in Ägypten: Ein Patient wird Richtung Flughafen gebracht. Auf dem Rollfeld in Island. Auf der griechischen Insel Kreta. Max Klaritsch im Flugzeug. Auf dem Rollfeld in Ägypten. Start in Nairobi / Kenia. Nairobi / Kenia. Nürnberg Über den Wolken. Über Manchester / England. Über Paris. Nairobi / Kenia.

Zu Besuch im Zentrum für Psychosoziale Medizin

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Einzigartig auf der Welt ist das Museum Sammlung Prinzhorn, dessen Bestand über 14.000 Gemälde, Skulpturen, Textilien und Texte umfasst, die Insassen psychiatrischer Anstalten geschaffen haben. Der Fundus wurde von dem Kunsthistoriker und Psychiater Hans Prinzhorn (1886-1933) während seiner Zeit als Assistenzarzt  an der Psychiatrischen Klinik Heidelberg zusammengetragen und seit den 80er Jahren um neue Werke von Psychiatrie-Erfahrenen ergänzt. Genauso einzigartig wie die Sammlung Prinzhorn ist auch das Zentrum für Psychosoziale Medizin, das mit den Kliniken für Allgemeine Psychiatrie, Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie den beiden Instituten für Medizinische Psychologie und  Psychosoziale Prävention alle Einrichtungen des Universitätsklinikums Heidelberg im psychosozialen Bereich umfasst.

Als letztes großes Fachgebiet des Universitätsklinikums befindet sich das Zentrum für Psychosoziale Medizin im Altklinikum in Bergheim. Nur die Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik  hat noch einen zweiten Standort in der Medizinischen Klinik, sie ist die einzige Abteilung in Deutschland mit internistischem und psychosozialem Schwerpunkt. Ihr Ursprung geht auf die Heidelberger Mediziner Krehl, Siebeck und von Weizsäcker zurück, die als Begründer der Psychosomatischen Medizin in Deutschland gelten. Die Namen der Ludolf-Krehl-Klinik und die Stationen Siebeck und von Weizsäcker erinnern bis heute an das Wirken dieser Ärzte. Auch in der 1878 eröffneten Psychiatrischen Klinik gehen die Namen der Stationen auf Wegbereiter der modernen Psychiatrie zurück. Mediziner wie Jaspers, Mayer-Gross, Willmanns oder von Baeyer führten die „Badische Universitäts-Irrenklinik“  in Richtung einer modernen Klinik mit ausgeprägtem klinisch und wissenschaftlichem Anspruch.

Dieser Anspruch gepaart mit einem kooperativen, interdisziplinären Versorgungskonzept sowie individuellen, auf den Patienten zugeschnittenen Behandlungsangeboten zeichnen das Zentrum heute aus und machen es zu einer der renommiertesten Institutionen dieser Art in Deutschland.

In unserer Online-Bildergalerie stellen wir einige Bereiche vor:

Als letzter großer Bereich des Universitätsklinikums befindet sich das Zentrum für Psychosoziale Medizin, hier das Haus 1 in der Voßstraße, im Altklinikum in Bergheim.

Als letzter großer Bereich des Universitätsklinikums befindet sich das Zentrum für Psychosoziale Medizin im Altklinikum in Bergheim. Es besteht aus den Kliniken für Allgemeine Psychiatrie, Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie den beiden Instituten für Medizinische Psychologie und  Psychosoziale Prävention und umfasst somit alle Einrichtungen im psychosozialen Bereich.

Eine Vielzahl an Ambulanzen befinden sich im Haus 2 in der Voßstraße 2.

Die Kliniken, Ambulanzen und Institute erstrecken sich über mehrere Gebäude in der Voßstraße, Thibautstraße, Bergheimer Straße und der Blumenstraße.

 

 

Med_KlinikDie Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik  hat noch einen zweiten Standort in der Medizinischen Klinik im Neuenheimer Feld, sie ist die einzige Abteilung in Deutschland mit internistischem und psychosozialem Schwerpunkt.

 

 

Das Mahnmal vor dem Haupteingang der Psychiatrischen Klinik erinnert an 21 Kinder, die 1944 in der Landesheilanstalt Eichberg ermordet wurden, um ihre Gehirne in Heidelberg untersuchen zu können.

Das Mahnmal vor dem Haupteingang der Psychiatrischen Klinik erinnert an 21 Kinder, die 1944 in der Landesheilanstalt Eichberg ermordet wurden, um ihre Gehirne in Heidelberg untersuchen zu können. Zuvor wurden die Kinder im Rahmen eines „Forschungsprogramms“ von  Carl Schneider, Ordinarius der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg und überzeugter Nationalsozialist, untersucht. Unter ihm wurde das Forschungs- und Lehrangebot der Klinik auf rassenhygienisch und erbbiologisch relevante Themen verengt. Kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner floh Carl Schneider und nahm sich 1946 in der Untersuchungshaft das Leben. Gegen seine Mitarbeiter wurde nie Anklage erhoben.

Neben dem Mahnmal, auf dem die Namen der Opfer eingraviert sind, erinnert auch eine Gedenktafel an die Opfer. Neben dem Mahnmal, auf dem die Namen der Opfer eingraviert sind, erinnert auch eine Gedenktafel an die Opfer. Das Mahnmal trägt außerdem die Inschrift „Den Opfern zum Gedenken – uns zur Mahnung. Wir beklagen diese 21 Kinder. Patienten der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg, die 1944 im Namen einer verbrecherischen medizinischen Forschung getötet wurden.“

Professor Dr. Sabine Herpertz, Ärztliche Direktorin der Universitätsklinik für Allgemeine Psychiatrie und Professor Dr. Franz Resch, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Heidelberg.

Professor Dr. Sabine Herpertz, Ärztliche Direktorin der Universitätsklinik für Allgemeine Psychiatrie und Professor Dr. Franz Resch, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Heidelberg. Gemeinsam mit ihren Teams betreuen sie die Patienten im „Frühbehandlungszentrum für junge Menschen in Krisen“.

Heike Hass, Mitarbeiterin des Heidelberger Instituts für Psychotherapie (HIP), an der Anmeldung. Das HIP ist als Einrichtung des Universitätsklinikums Heidelberg eine staatlich anerkannte psychotherapeutische Ausbildungsstätte.

Heike Hass, Mitarbeiterin des Heidelberger Instituts für Psychotherapie (HIP), an der Anmeldung. Das HIP ist als Einrichtung des Universitätsklinikums Heidelberg eine staatlich anerkannte psychotherapeutische Ausbildungsstätte, an der sich Psychologinnen und Psychologen mit Master- oder Diplomabschluss im Rahmen eines berufsbegleitenden fünfjährigen integrativen Curriculums mit psychodynamischem Schwerpunkt („tiefenpsychologisch fundiert“) weiterbilden. Mit staatlichem Examen und Approbation sind somit die Voraussetzungen zur Niederlassung in eigener Praxis gegeben. Das HIP ist eingebunden in die Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik. In der Ambulanz des HIP finden gesetzlich krankenversicherte Menschen mit seelischen Problemen und Symptomen von Krankheitswert (auch bei bestehenden körperlichen Erkrankungen) in der Regel ohne lange Wartezeiten individuelle psychotherapeutische Beratung und Behandlung.

Das Museum Sammlung Prinzhorn umfasst ca. 14.000 Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen und Texte, die Insassen psychiatrischer Anstalten geschaffen haben. Dieser weltweit einzigartige Fundus wurde von dem Kunsthistoriker und Psychiater Hans Prinzhorn (1886-1933) zusammengetragen.

Das Museum Sammlung Prinzhorn umfasst ca. 14.000 Zeichnungen, Aquarelle, Gemälde, Skulpturen, Textilien und Texte, die Insassen psychiatrischer Anstalten geschaffen haben. Dieser weltweit einzigartige Fundus wurde von dem Kunsthistoriker und Psychiater Hans Prinzhorn (1886-1933) während seiner Zeit als Assistenzarzt  an der Psychiatrischen Klinik der Universität Heidelberg zusammengetragen und seit den 80er Jahren sukzessive um neue Werke von Psychiatrie-Erfahrenen ergänzt. 2001 erhält die Sammlung ein eigenes Museumsgebäude, einen umgebauten alten Hörsaal der Neurologie auf dem Gelände des alten Universitätsklinikums in Heidelberg im Stadtteil Bergheim. Ziel des Museums, das Jährlich drei bis vier thematische Ausstellungen zeigt, ist es, zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankung beizutragen. Angeschlossen ist das Museum Sammlung Prinzhorn an die Klinik für Allgemeine Psychiatrie.

Das Frühbehandlungszentrum für junge Menschen in Krisen hat Anfang 2016 neue Räume in der Universitätsklinik für Allgemeine Psychiatrie Heidelberg, Voßstraße 4, bezogen. Das „Frühbehandlungszentrum für junge Menschen in Krisen“ hat Anfang 2016 neue Räume in der Universitätsklinik für Allgemeine Psychiatrie Heidelberg, Vossstrasse 4, bezogen. Den Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 13 und 28 Jahren stehen nun modern und hell ausgestattete Zimmer und Gemeinschafträume im Erdgeschoss der Klinik zur Verfügung, mit direktem Zugang zum Sportgarten mit Hartplatz und Grünflächen.

Sport- und Fitneßraum im Frühbehandlungszentrum für junge Menschen in Krisen.

Ein besonderes Behandlungskonzept zeichnet das Frühbehandlungszentrum aus: Die Station und Tagesklinik wird gemeinsam von Kinder- und Jugendpsychiatern sowie Psychiatern für Erwachsene betreut, jeweils ein Arzt beider Fachrichtungen ist rund um die Uhr für die Patienten erreichbar. Die enge Kooperation in der Behandlung von jungen Menschen an der Schwelle zum Erwachsenenalter bewährt sich in Heidelberg bereits seit 2003. Während die Kinder- und Jugendpsychiater die Entstehungsgeschichte einer psychischen Störung oder Krise in der Therapie verstärkt berücksichtigen, verfügen die Ärzte für Allgemeinpsychiatrie über die Expertise, den weiteren Verlauf der Erkrankung einzuschätzen und entsprechende Therapien auszuwählen. Auf dem Bild rechts: Sport- und Fitneßraum im Frühbehandlungszentrum für junge Menschen in Krisen.

Im April 2016 bezog die Klinikschule am Standort Altklinikum, hier die Konrektorin Nicole Lamm, neue Räume in der ehemaligen Universitäts-Frauenklinik. Im April 2016 bezog die Klinikschule am Standort Altklinikum, hier die Konrektorin Nicole Lamm, neue Räume in der ehemaligen Universitäts-Frauenklinik. Der Schulbesuch während der stationären Behandlung hilft den Jugendlichen und jungen Erwachsenen dabei, nicht den Anschluss an ihre Altersgenossen zu verlieren oder auch, wie im Falle der Schulverweigerer, sich wieder mit dem regelmäßigen Unterricht zu arrangieren.

Die Bibliothek des Zentrums für Psychosoziale Medizin vereint seit 2006 die Bibliotheksbestände der Allgemeinen Psychiatrie, Psychosomatik und Medizinischen Psychologie.

Die Bibliothek des Zentrums für Psychosoziale Medizin vereint seit 2006 die Bibliotheksbestände der Allgemeinen Psychiatrie, Psychosomatik und Medizinischen Psychologie. Sie befindet sich im Gebäude der Psychosomatischen Ambulanz, Thibautstraße 2, im Bereich des Altklinikums Bergheim. Zusätzlich zur Zentrumsbibliothek (mit den Beständen der Fachgebiete Allgemeine Psychiatrie, Psychosomatik und Medizinische Psychologie) hat das ZPM eine Bibliothek für die Kinder- und Jugendpsychiatrie und eine Bibliothek des Instituts für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie. Die historisch wertvollen Altbestände der Psychiatrie aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind in einem gesonderten Raum im Gebäude der Allgemeinen Psychiatrie in Glasvitrinen ausgestellt.

ZPM in alter FrauenklinikAllgemeine Tagesklinik im Gebäude der „alten Frauenklinik“. Die Psychiatrische Tagesklinik ist eine teilstationäre Einrichtung zur Behandlung psychiatrischer Patientinnen und Patienten, die an den Arbeitstagen der Woche tagsüber behandelt werden, die Abende und Wochenende jedoch eigenständig zu Hause verbringen. Sie verfolgt das Ziel einer bestmöglichen sozialen und beruflichen Reintegration deren Grundlage die Wiederherstellung psychischer Gesundheit bzw. eine weitest gehende Stabilisierung der psychischen Erkrankung ist. Darüber hinaus möchten wir den Patienten einen selbstbestimmten und verantwortlichen Umgang mit ihrer Erkrankung vermitteln, sie in einem resourcenorientierten Verhalten schulen und sie in ihrer sozialen Kompetenz stärken.

Frau Prof Dietzen im GesprächProfessor Dr. Beate Ditzen, Direktorin des Instituts für Medizinische Psychologie. Forschungs- und Therapieschwerpunkt am Institut ist der Einfluss sozialer Beziehungen auf die Gesundheit. In der Forschung geht es um das soziale Interaktionsverhalten (u.a. die Paarinteraktion) sowie um Effekte des Sozialverhaltens auf stresssensitive und hormonelle Gesundheitsparameter (wie z.B. Stresshormone, Herz-Kreislauf-Parameter oder die Wundheilung) und das persönliche Befinden. Diese Zusammenhänge untersuchen wir im Experiment und im Alltag der StudienteilnehmerInnen.

Medizinische PsychiologiePsychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie / Psychosoziale Prävention: Als Helm Stierlin 1974 an die medizinische Fakultät des Universitätsklinikums der Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg berufen wurde, gründete er ein Institut mit einem familientherapeutischen Schwerpunkt mit dem Namen „Psychoanalytische Grundlagenforschung und Familientherapie“. Helm Stierlins Professur war Deutschlands erste und zu diesem Zeitpunkt einzige Professur für Familientherapie, die an einem Universitätsklinikum angesiedelt war. Nach der Emeritierung Helm Stierlins im Jahr 1991 wurde Manfred Cierpka im Jahre 1997 zu dessen Nachfolger berufen. Das Institut erhielt den Namen „Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie“ und zog in seine bis heute gültige Wirkungsstätte in die Bergheimer Str. 54, die vorher das Institut für Gerichtsmedizin der Universität Heidelberg beherbergte. Der familientherapeutische Schwerpunkt wurde fortgeführt und fokussierte auf die Unterstützung von Familien mit Kindern im Alter zwischen 0 und 3 Jahren. In diesem Zeitraum erweiterte sich überdies das Spektrum der Familientherapie auf präventive Ansätze, z. B. im Bereich der Frühen Hilfen. Anfang 2005 wurde die Forschungsstelle für Psychotherapie (FOST, früher in Stuttgart angesiedelt) dem Institut angegliedert, die bis 2013 von Hans Kordy und aktuell von Stephanie Bauer geleitet wird. Nach der Emeritierung von Manfred Cierpka im September 2015 sollte die erfolgreiche Arbeit des Instituts unter dem Namen „Psychosoziale Prävention“ fortgesetzt werden. Im Januar 2016 hat Svenja Taubner den gleich lautenden Lehrstuhl übernommen und erweitert aktuell die Forschungs- und Therapieangebote für Adoleszente mit externalisierenden Problemen und ihre Familien sowie Familien mit hoher psychosozialer Belastung. Der familientherapeutische Ansatz wird unter der neuen Leitung durch mentalisierungs-basierte Konzepte in Prävention und Intervention ergänzt.

Manfred Schmitt, pflegerische Stationsleitung der Station Roller, im Gespräch.

Manfred Schmitt, pflegerische Stationsleitung der Station Roller, im Gespräch. Behandelt werden auf der Station Roller Patienten mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis, also Menschen mit schizophrenen, schizoaffektiven oder atypischen Psychosen. Auch Patienten mit sog. Doppeldiagnosen wie Psychose und Sucht, Psychose und Essstörungen und Psychose und Persönlichkeitsstörungen werden behandelt. Häufig stehen Beeinträchtigungen in der Kontaktfähigkeit, Störungen des Antriebs, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie Schwierigkeiten beim Treffen von Entscheidungen im Zentrum.

Musiktherapeut Klaus BenschingMusiktherapeut Klaus Bensching an seinem Arbeitsplatz: Neben Bewegungs-und Ergotherapie bildet Musiktherapie seit 1992 den dritten Bereich der sogenannten `Co-Therapien`. Dabei handelt es sich um den gezielten Einsatz von und Umgang mit Musik oder musikalischen Elementen, um therapeutische Ziele zu erreichen. Musiktherapie eignet sich besonders für jene Erwachsenen, Jugendlichen und Kinder, die seelisch bedingte Schwierigkeiten oder Störungen im Erlebens-, Verhaltens- oder körperlichen Bereich haben. Zentraler Inhalt der aktiven Musiktherapie ist die musikalische Improvisation, in der Therapeut und Klient miteinander musizieren und kommunizieren. Sie setzt schwerpunktmäßig im nonverbalen Bereich ein und bietet dem Klienten Möglichkeiten an, seine Befindlichkeit, seine Sorgen und Nöte auszudrücken, um sie anschließend unter Hilfestellung des Therapeuten im Rahmen verbaler Psychotherapie zu bearbeiten.

KunsttherapieSusanne Hase, Kunsttherapeutin, in ihrem Atelier. Dieses bietet stationsübergreifend sechs Patientinnen und Patienten die Gelegenheit zu malen und zu zeichnen. Dabei ist es möglich, sowohl mit angebotenen Themenvorschläge, als auch den eigenen Interessen entsprechend zu arbeiten. Gemalt wird mit Aquarell, Acryl, Wasserfarbe, Tusche, Pastell-, Öl- und Wachskreiden sowie Zeichen- und Buntstiften.

KreativtherapieKreativtherapien – hier im Bild Therapeutin Mara Dürk – ergänzen Psychotherapien und werden einzeln oder in Gruppen angeboten. Die Klienten lernen, neue Erfahrungen zu machen und diese für Veränderungen zu nutzen. Erfahrungen mit Musik, Theaterspiel, Tanz oder künstlerischem Arbeiten sind dabei keine Voraussetzungen. Nicht jede Kreativtherapie eignet sich gleichermaßen für die Bearbeitung jedes Problems. Ein wichtiges Kriterium ist die Art der Erkrankung oder der Beeinträchtigung.

Eine Ambulanz für Flüchtlinge

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Wie sich Ärzte des Klinikums und Medizinstudenten im Patrick Henry Village engagieren

Bildzeile (von links): Medizinstudentin Katharina Wahedi, Dr. Johannes Pfeil, Iris Schelletter, und Dr. Thomas Lutz (alle Kinderheilkunde I) an der Leitstelle der Flüchtlingsambulanz im Patrick Henry Village

Seit Februar werden die Menschen, die im Registrierungszentrum des Landes im Patrick Henry Village (PHV) in Heidelberg leben und medizinische Hilfe benötigen, vor Ort von Ärzten des Universitätsklinikums versorgt. Bis Anfang Juni behandelten die Mediziner – beteiligt sind die Bereiche Allgemeinmedizin, Frauen- und Kinderheilkunde, Tropenmedizin sowie Psychiatrie/Psychosomatik – in der eigens eingerichteten Ambulanz in der ehemaligen Dental Clinic des PHV 2.357 Patienten. Tatkräftig unterstützt werden sie dabei von Heidelberger Medizinstudenten, die überall dort anpacken, wo Hilfe notwendig ist und sich nicht zuletzt wegen wichtiger Dolmetscheraufgaben unentbehrlich gemacht haben.

Von Anfang an in das Projekt mit einbezogen waren die Kinderärzte Dr. Thomas Lutz und Dr. Johannes Pfeil, die auch die Idee zu der Flüchtlingsambulanz hatten. Die Mediziner der Kinderklinik/Kinderheilkunde I erinnern sich: „Als die Flüchtlingswelle im Sommer 2015 ihren Höhepunkt erreichte, hatten wir es in der Notfallambulanz der Kinderklinik täglich mit Patienten zu tun, die aus dem Patrick Henry Village mit einem großen logistischen Aufwand zu uns ins Klinikum gebracht wurden.“ Auch Anamnese und Untersuchung gestalteten sich aufgrund der Sprachbarriere schwierig. Mit ihrem Vorschlag, die medizinische Versorgung der Flüchtlinge direkt im PHV zu organisieren, rannten Dr. Lutz und Dr. Pfeil bei Professor Dr. Guido Adler, dem Leitenden Ärztlichen Direktor des Klinikums, offene Türen ein. Bis die Formalitäten mit allen Beteiligten geklärt waren und die ersten Patienten vor Ort behandelt werden konnten, dauerte es noch bis zum 8. Februar.

30 Klinikums-Ärzte arbeiten in der Ambulanz – und das unentgeltlich und zusätzlich zur regulären Arbeit

Seitdem empfangen die Uniklinik-Ärzte – unterstützt werden sie an ein oder zwei Tagen in der Woche von niedergelassenen Kollegen – ihre Patienten von Montag bis Freitag zu festgelegten Sprechzeiten. Dazu wurde die Dental Clinic entsprechend umgebaut und mit einer Leitstelle, Wartezimmer und sieben Untersuchungszimmern versehen. Neben Dr. Lutz und Dr. Pfeil sind es ca. 30 Klinikums-Ärzte aus den beteiligten Fachgebieten, die meist einmal in der Woche in den Heidelberger Süden fahren, um dort ihren Ambulanzdienst zu verrichten – und das unentgeltlich und zusätzlich zu der Arbeit, die währenddessen in der Klinik anfällt. Besonders stark frequentiert werden die Sprechstunden der Allgemeinmedizin und der Kinderheilkunde, aber auch die Psychosomatik hat immer mehr Zulauf – eine Folge der traumatischen Erlebnisse, die die Menschen in ihrem vom Krieg zerrütteten Land oder auf der Flucht erlitten haben. Die Ärzte versuchen zwar, diese Geschehnisse bei der Behandlung der Patienten auszublenden, ganz gelingt das aber auch nicht immer – etwa bei Menschen, deren Verletzungen zweifelsfrei auf Folter oder Krieg zurückzuführen sind.

Und die Versorgung der Flüchtlinge in Heidelberg? Die hat sich im Vergleich zu noch vor einem Jahr deutlich verbessert. Die Kinderärzte berichten: „ Die Ambulanz im Registrierungszentrum sorgt für eine bessere Koordination und Verteilung der Patienten zu den für sie in Frage kommenden Fachgebieten. Medikamente, Diagnosen und Impfungen werden in einem Gesundheitsbuch niedergeschrieben, so dass die aktuelle und zukünftige Behandlung enorm erleichtert wird.“ Nur die Sprachbarriere erschwert noch so manches Mal die Untersuchung der Patienten. Feste Übersetzer gibt es nicht. Ohne den von Obada Alhalabi, Student der Humanmedizin, mit großem Enthusiasmus organisierten Dolmetscher-Pool gäbe es niemanden, der sich um diese Aufgabe kümmert. Er organisierte über die Muslimische-Studierenden-Gruppe (MSG) und die Fachschaft Medizin 35 Dolmetscher für die Sprachen Arabisch, Farsi (persisch), Paschtu (Afghanistan und Pakistan) und Albanisch. „Manchmal ist es schwierig, sich an Sprachen neuankommender Flüchtlinge anzupassen, manchmal wird für eine bestimmte Sprache, z. B. westafrikanisch, auch kein Dolmetscher gefunden. Für die meisten Sprachen lässt aber immer ein Dolmetscher organisieren“, so Alhalabi. Leider sind nicht ausreichend Dolmetscher vorhanden, um alle Tage mit allen Sprachen abdecken zu können, was manchmal den Ärzten die Untersuchung der Asylsuchenden erschwert.

Ohne die Unterstützung der Studenten wäre das Projekt bereits am Anfang gescheitert

Apropos Studenten: Ohne die Unterstützung der Studenten der Fachschaft Medizin, die sich in der Projektgruppe “Students4PHV” zusammengeschlossen haben, wäre das „Projekt Flüchtlingsambulanz“ bereits in den Anfangstagen gescheitert. Katharina Wahedi, angehende Ärztin kurz vor dem Praktischen Jahr, erzählt: „In den ersten Monaten gab es keine Leitstellenkräfte bzw. Sprechstundenhelferinnen, so dass wir den kompletten administrativen und organisatorischen Teil übernommen haben.“ Dazu gehörten die Anmeldung der Patienten, die Eingabe der Daten in den PC, das Ausdrucken der Rezepte oder Überweisungen und die Koordination der Dolmetscher. Zwischenzeitlich gibt es zwei fest eingestellte Sprechstundenhelferinnen, so dass die Studenten ihrer ursprünglich angedachten Arbeit nachgehen und die Ärzte bei der Behandlung der Patienten unterstützen können. Zu ihren Aufgaben gehören nun die Erhebung anamnestischer Daten, das Messen von Blutdruck, Größe und Gewicht oder die Blutabnahme.

>>Auf einen Blick
Die Flüchtlings-Ambulanz im Patrick Henry Village (PHV) in Heidelberg geht auf die Initiative des Universitätsklinikums, der Stadt Heidelberg und der Ärzteschaft Heidelberg zurück. Organisation und Planung lagen in den Händen einer Medizinischen Lenkungsgruppe, bestehend aus Vertretern des Gesundheitsamtes, des Universitätsklinikums, der Ärztekammer Nordbadens und des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Die Kosten für die Ausstattung der Ambulanz mit medizinischen Geräten, EDV und einem ersten Satz von Verbrauchsmaterial über rund 90.000 Euro trug das Universitätsklinikum mit Unterstützung der Stadt Heidelberg. Neben den Ärzten des Universitätsklinikums werden die Flüchtlinge unter der Woche auch von niedergelassenen Medizinern versorgt. Außerhalb der festgelegten Sprechzeiten – oder für darüber hinausgehende Therapie oder Diagnostik – müssen die Patienten weiterhin niedergelassene Fachärzte oder die Ambulanzen des Klinikums aufsuchen. Vom 8. Februar bis zum 31. Mai wurden im Patrick Henry Village 2.357 Patienten untersucht. In der Ambulanz können die Asylsuchenden, neben der Behandlung akuter Erkrankungen, wichtige Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere und Kleinkinder wahrnehmen oder sich bei Verdacht auf bestimmte, in ihren Heimatländern auftretende Erkrankungen testen und behandeln lassen. Eine Zunahme verzeichnet in letzter Zeit die psychosomatische Sprechstunde aufgrund einer Vielzahl an traumatisierten Patienten.


Interprofessionelle Gesundheitsversorgung: Tag der offenen Tür

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„Kompetenzen erweitern – Chancen nutzen“: Unter diesem Motto luden die Studierenden des Bachelorstudiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung am 28. Juli 2016 zu einem Tag der offenen Tür in die Marsilius-Arkaden.

Für den Artikel sind die Autorinnen verantwortlich: Nicola Putzke (Studentin) und Anika Mitzkat (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)

„Toll, was Sie hier auf die Beine gestellt haben!“ so Herr PD Dr. Duelli, Leiter des Studiendekanats der Medizinischen Fakultät Heidelberg anerkennend zu dem gelungenen Ergebnis der im Rahmen des Moduls „Projektmanagement“ organisierten Veranstaltung, mit der Studierende und Absolventen aller Kohorten sehr anschaulich vermittelten, was seitens der Praxis häufig gefragt oder gar in Frage gestellt wird: Warum zusätzlich studieren? und Was machen Studierte in der Praxis anders? Voll Anerkennung zeigten sich auch Herr Prof. Dr. Szecsenyi, ärztlicher Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung und Leiter des Studiengangs sowie Herr Eichstädter, stellvertretender Pflegedirektor in ihren Grußworten. Nicht nur das vielschichtige Kompetenzprofil weise den richtigen Weg für eigenverantwortliches Handeln in den Gesundheitsberufen, auch der interprofessionelle Charakter des Studienprogramms sei angesichts der Komplexität der modernen Gesundheitsversorgung zukunftsweisend und Heidelberg diesbezüglich Vorreiter, so Frau Dr. Mahler, Studiengangskoordinatorin. Die Studentin Christina Stang fügte hinzu: „Und manchmal unterhalten wir uns dann noch in den Pausen über ein Problem und erfahren die Sichtweisen der anderen Gesundheitsberufe dazu. Das hilft dann in der Praxis.“

Großes Interesse herrschte beim Tag der offenen Tür, den die Studierenden des Studiengangs Interprofesionelle Gesundheitsversorgung veranstaltet hatten. Foto: privat

Großes Interesse herrschte beim Tag der offenen Tür, den die Studierenden des Studiengangs Interprofesionelle Gesundheitsversorgung veranstaltet hatten. Foto: privat

An die 100 Besucher nutzen die Gelegenheit, sich die zahlreichen wissenschaftlichen Poster der Studierenden anzusehen, Kurzvorträge von Studierenden und Dozierenden zu besuchen und sich in einem lockeren Beisammen sein über die Inhalte des Studiums und dessen möglichen Transfer in die Praxis auszutauschen. Durch Themen wie „Ernährungsinterventionen zur Vermeidung von Gewichtsverlust bei Tumorpatienten“ , „Wie gelangen Physiotherapeuten an wissenschaftliche Erkenntnisse und welche Rolle spielen diese für sie?“ (Kurzvorträge) oder „Betrachtung des APIC-Standards zur MRSA-Bekämpfung im Krankenhaus und der Umsetzung am Universitair Medisch Centrum Utrecht“ (Poster), erhielten die Besucher umfassende Einblicke in das, womit sich die Studierenden der Interprofessionelle Gesundheitsversorgung beschäftigen. Nach dem vielseitigen Parallelprogramm kam man zu einer Podiumsdiskussion zusammen, in der sich jeweils ein Vertreter der Studierenden, der Akademie für Gesundheitsberufe, der Pflegedirektion sowie der Studiengangsleitung über Perspektiven, Chancen und strukturelle Umsetzung der Einbindung von Absolventen des Studiengangs und die Bedeutung der Kompetenzerweiterung für die Praxis den Fragen des Moderators und des Publikums stellten. „Wenn mir früher etwas aufgefallen ist, dass nicht gut lief, dann konnte ich darüber nur meckern. Heute weiß ich nicht nur, wie ich Problem der Versorgung strukturiert und zielführend erfassen kann, sondern kann auch Vorschläge zur Verbesserung geben und bei deren Umsetzung mitwirken“, bringt es Frau Weinert, Studentin und Mitorganisatorin der Veranstaltung, auf den Punkt.

Mit der Verleihung eines Preises für die erfolgreiche Lösung des spannenden Quiz zum Programm endete ein Nachmittag, der durch einen regen Austausch, interessiertes Publikum und durchgehend gute Stimmung geprägt war. Für die Studierenden der unteren Jahrgänge steht fest: Das machen wir bald wieder!

>>Weitere Informationen zum Bachelor-Studiengang „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung“

 

Begrüßung durch Studiengangsleitung Prof. Dr Joachim Szecsenyi Große Beteiligung am Posterwettbewerb. Alles Fotos: privat

Wir gratulieren

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Jubilare im Juli und August 2016

40-jähriges Jubiläum im August 2016

Peter Reuter, Regierungsdirektor , Geschäftsstelle der Medizinischen Fakultät

25-jähriges Jubiläum im August 2016

Sabine Arnold, Küchenarbeiterin, Küche VZM

Dr. Inge Eberhardt, Biologin, Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen

Elke Pfeiffer, Sekretärin, Geschäftsbereich I – Personal

Hatice Sanli, Hausgehilfin, Unterhaltsreinigung , Zentrum für Psychosoziale Medizin

Edith Teran Zuleta, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Medizinische Klinik, Station Gastro Intensiv

Sabina Weidtmann, Physiotherapeutin, Kopfklinik, Neurologische Klinik

Martina Weiss, Verwaltungsangestellte, Zentrum für Infektiologie

40-jähriges Jubiläum im Juli 2016

Cornelia Imtiaz, Diätassistentin, Küche VZM

25-jähriges Jubiläum im Juli 2016

Semiran Altunkaya, Krankenschwester, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Allgemeine Psychiatrie

Gudrun Billmaier, Arztsekretärin, Hautklinik

Gernot Böhm, Kesselwärter, Klinik-Technik-GmbH

Rainer Burgmer, Kinderkrankenpfleger, Kinderklinik

Silke Cellarius, Arzthelferin, Medizinische Klinik, Tagesklinik

Dr. Volker Eckstein, Wiss. Angestellter, Medizinische Klinik , Innere Medizin V

Prof. Dr. Ingrid Herr, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Leiterin der Sektion Chirurgische Forschung

Sibylle Maier-Hartmann, Verwaltungsangestellte, Geschäftsbereich II – Patientenverwaltung

Holger Mayer, Physiotherapeut, Kopfklinik

Galina Schmidt, Hausgehilfin, Unterhaltsreinigung

Pamela Schykowski, Krankenschwester, Kopfklinik, Hals-Nasen-Ohrenklinik

Lenka Strein, Arzthelferin, Hautklinik

Annerose Wolf, Küchenarbeiterin, Küche VZM

Erika Zerr, Versorgungsassistentin, Hautklinik

Bildzeile: Irmtraut Gürkan, Kufmännische Direktorin und Gabriele Oppenheimer, Vorsitzende des Personalrats, gemeinsam mit den Jubilaren aus den Monaten Mai, Juni und Juli, die an der Jubilarfeier am 8. August teilgenommen haben.

Mehr Klarheit in der Therapie bei kombinierter Herz- und Niereninsuffizienz

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Ausgezeichnet_Hanna Fröhling_KardiologieWer? Dr. Hanna Fröhlich, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie –

Was? Wilhelm P. Winterstein-Preis 2016 der Deutschen Herzstiftung, dotiert mit 10.000 Euro.

Wofür? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Dosis der gegen Herzinsuffizienz eingesetzten Medikamentengruppen ACEHemmer und Sartane und der langfristigen Veränderung der Nierenfunktion? Diese Frage untersuchte die Preisträgerin mit ihrem Team bei 722 Patienten aus Herzinsuffizienzregistern der Universitäten Heidelberg und Hull (Großbritannien). Die Patienten litten alle unter chronischer Herzschwäche mit einer reduzierten Funktion der linken Herzkammer und einer begleitenden Niereninsuffizienz. Das Ergebnis: Weder die Gabe hoher ACEHemmer- oder Sartan-Dosen noch Dosisänderungen durch Erhöhung oder Senkung der Medikamentendosierung führten innerhalb von zwölf Monaten bei Patienten mit chronischer Herz- und Nierenschwäche zu nennenswerten Veränderungen der Nierenfunktion. Die Erkenntnisse der Studie sorgen für mehr Klarheit in der medikamentösen Therapie bei kombinierter Herz- und Nierenschwäche.

Krankenschwester Gabriele Schmid nach 41 Jahren in den Ruhestand verabschiedet

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Pflegedirektor Edgar Reisch und Pflegedienstleitung Gisela Müller würdigten Gabriele Schmid im Rahmen einer Feierstunde in der Chirurgischen Klinik

Zu einem Ereignis der ganz besonderen Art kam es am 13. September in der Chirurgischen Klinik und Klinik für Anaesthesiologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Dort wurde Gabriele Schmid, Fachkrankenschwester für Anästhesie- und Intensivpflege, nach 41 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Zuletzt leitete sie die interdisziplinäre Tagesklinik in der Chirurgie.

Gisela Müller, Pflegedienstleitung der Chirurgischen Klinik, würdigte die Leistung der 63-Jährigen im Rahmen einer Feierstunde in der Chirurgischen Klinik: „Gabriele Schmid hat mit viel Fachwissen, Einfühlungsvermögen und Geschick Leitungsaufgaben übernommen und bis zuletzt in Vollzeit gearbeitet. Das verdient absoluten Respekt und Anerkennung.“ Auch Pflegedirektor Edgar Reisch verabschiedete die scheidende Jubilarin: „Gabriele Schmid hat das Miteinander in der Klinik in den letzten Jahren entscheidend mitgeprägt. Mit ihr geht eine Kollegin mit großem Herz, viel Verständnis für die Menschen und großer Offenheit für Alle.“ Professor Dr. Markus W. Büchler, Zentrumssprecher der Chirurgischen Klinik, übermittelte der Jubilarin die besten Grüße aus dem Urlaub und dankte für ihr außerordentliches Engagement in den letzten Jahren.

„Wenn man ein Problem hat, dann muss man dafür eine Lösung finden“

In Erinnerung bleiben wird Gabriele Schmid vor allem aufgrund ihrer positiven Einstellung zu ihrem Beruf und zu ihren Mitmenschen. Ingrid Farrenkopf, stellvertretende Pflegedienstleitung: „Sie hat als Führungskraft durch Klarheit, Gerechtigkeit, Lösungsorientiertheit und absoluten Optimismus überzeugt.“ Ihre Lieblingssätze in all den Jahren waren „Wenn man ein Problem hat, dann muss man dafür eine Lösung finden“ oder „Du schaffst das. Du wirst schon sehen.“ Damit motivierte sie immer wieder ihre Kolleginnen und Kollegen und lebte einen Optimismus vor, der seinesgleichen suchte und auch in schwierigen Momenten Mut machte. Aufgeben oder den Kopf in den Sand stecken kam für die zukünftige Ruheständlerin nie in Frage.

Erster Arbeitstag am 1. Oktober 1975 mit 22 Jahren

Gabriele Schmid startete ihre berufliche Laufbahn am Universitätsklinikum – damals 22 Jahre jung – am 1. Oktober 1975. Nach absolvierter Fachweiterbildung für Anaesthesie- und Intensivpflege arbeitete sie auf einer interdisziplinären Intensivstation mit 16 Betten. Dort übernahm Gabriele Schmid 1979 zunächst die Position als stellvertretende Stationsleitung, ehe ihr 1984 die Gesamtleitung übertragen wurde. Seit 2004 leitete sie die interdisziplinäre Tagesklinik, deren zwölf Betten von allen Fachgebieten der Chirurgischen Klinik genutzt werden. Neben der Betreuung ambulant operierter Patienten liegt dort der Schwerpunkt auf der Überwachung von Patienten aus dem Aufwachraum, nach radiologischer Diagnostik oder während der Chemotherapie.

Neben ihrer Tätigkeit als Leitung der Tagesklinik beteiligte sich Gabriele Schmid als Dozentin und Mitglied der Prüfungskommission an den Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen des Klinikums. Durch ihre Mitarbeit in zahlreichen Arbeits- und Projektgruppen wirkte sie intensiv an der Entwicklung und Verbesserung der Pflegequalität in der Chirurgischen Klinik mit.

Netzwerk von Tumorzellen schützt vor Strahlen

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osswald_0383Wer? Dr. Matthias Osswald, Neurologische Klinik –

Was? IZN Chica and Heinz Schaller Young Investigator Neuroscience Award für herausragende Publikationen auf dem Gebiet der Neurowissenschaften, dotiert mit 1.000 Euro. Der Preis wurde erstmals vergeben und soll von nun an jährlich mit einer Bewerbungsfrist Ende Mai ausgelobt werden.

Wofür? Der Preisträger zeigte, dass die Zellen bösartiger Hirntumore (Glioblastome) ein Netzwerk ausbilden können, das in der Folge die Widerstandskraft  des Tumors gegen eine Strahlentherapie erhöht. Dr. Matthias Osswald identifizierte darüber hinaus das Molekül, das die Kommunikation  und Netzwerkbildung zwischen den Tumorzellen ermöglicht. Die Forschungsarbeit, die in „Nature“ erschienen ist, eröffnet einen neuen Ansatzpunkt für die Entwicklung spezifischer Therapien.

Hilfe für einen Kollegen in Not

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Als Ernest Osei aufgrund eines Trauerfalls in der Familie kurzfristig in seine afrikanische Heimat fliegen musste, unterstützten ihn die Mitarbeiter in der Kopfklinik mit einer Spendenaktion

Für Ernest Osei, der als Krankenträger in der Abteilung für Patientenlogistik der Klinik-Service-GmbH arbeitet, war es ein trauriger Anlass: Ein enger Verwandter war in seiner afrikanischen Heimat verstorben und für den 32-Jährigen war klar, so schnell wie möglich nach Ghana zu reisen, um in dieser schweren Zeit seine Familie zu unterstützen. Doch woher einen vierstelligen Betrag für einen nicht geplanten Heimflug nach Afrika aus dem Ärmel schütteln? Die rettende Idee hatten die Kollegen vom Patiententransport: Akin Arslan, Jasmin Arijan und Hursit Tilki initiierten kurzerhand eine Spendenaktion und sammelten in der Kopfklinik in nur zwei Tagen fast 2.000 Euro, die sie Ernest übergeben konnten. Akin Arslan erzählt: „Wir waren selbst überrascht, wie groß der Zusammenhalt in unserer Klinik ist. Gespendet haben wirklich alle Berufsgruppen, vom Chefarzt bis zur Reinigungskraft. Ernest hat von der Aktion nichts mitbekommen und entsprechend groß war die Rührung, als wir ihm das Geld überreichten. Vielen Dank an alle, die sich an der Aktion beteiligt haben.“

Bildzeile:

Starkes Team der Patientenlogistik (v.l.):  Jasmin Arijan, Hursit Tilki, Ernest Osei, Akin Arslan

 

Musiktherapie verbessert die Versorgung von Palliativpatienten

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ausgezeichnet_marco_warthWer? Marco Warth, Doktorand am Schmerzzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät für Therapiewissenschaften der SRH Hochschule Heidelberg –

Was? Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie 2016, dotiert mit 3.000 Euro

Wofür? Der Preisträger griff in seiner Forschungsarbeit ein hochrelevantes Thema an der Schnittstelle zwischen Psychoonkologie und Palliativversorgung auf und leistete damit einen wesentlichen Beitrag zur Evidenzbasierung der Musiktherapie. Er zeigte in seiner Studie, dass es durch musiktherapeutische Entspannungsübungen zu einer Steigerung des Wohlbefindens bei gleichzeitiger Verringerung der Erregung kommt. Er kommt zu der abschließenden Beurteilung, dass Musiktherapie beim Auftreten stressbedingter Symptome in der palliativmedizinischen Versorgung unheilbar erkrankter Krebspatienten erfolgreich eingesetzt werden kann und dadurch eine wichtigen Beitrag für die Verbesserung der palliativmedizinischen Versorgung durch die gezielte Einbindung von psychosozialen Therapiemaßnahmen leistet. Die Originalarbeit wurde 2016 in der international renommierten Zeitschrift Journal of Pain and Symptom Management veröffentlicht.


Neue Möglichkeiten der Lungenbildgebung auf höchstem Niveau

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Knapp 50 Interessierte aus dem Universitätsklinikum, der Thoraxklinik, dem EMBL und dem DKFZ waren dabei als am 18. Oktober im Gebäude des Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC) das Bruker-Mikro-Computertomographiegerät (Mikro-CT) SKYSCAN 1176 offiziell eingeweiht wurde.

Für den Artikel ist die Autorin verantwortlich: Kerstin Burmester, Referentin Pulmonale Radiologie

Optisch gibt das Gerät an sich nicht viel her, ist eher unscheinbar, ein schwarz-weißer Kasten, futuristisch anmutend, aber ohne auffällige Details. Doch das Äußere ist eben nicht alles was zählt, es sind die „inneren Werte“, die hochmoderne technische Ausstattung, die den leistungsstarken In-Vivo Mikro-CT-Scanner zu einem High-End Gerät in der präklinischen Forschung machen. Ausgestattet mit einer großformatigen 11-Megapixel Röntgenkamera, ermöglicht das Mikro-CT sicher und schnell Aufnahmen mit Pixelgrößen von 9, 18 und 35 µm. Ein integriertes Subsystem zur physiologischen Überwachung macht das Gerät besonders interessant für Projekte in der Lungenforschung, da die synchronisierte Erfassung des Atmungs- und Herzschlag-Gatings eine Verbesserung des Bildes der Lunge, des Herzens und auch des gesamten Thorax am lebenden Organismus mit sich bringt. Das neue Mikro-CT wird damit die Möglichkeiten für Untersuchungen zur Krankheitsentstehung und Überprüfung neuer therapeutischer Strategien an den am TLRC etablierten Mausmodellen für chronische Lungenerkrankungen entscheidend stärken. Adam Glowalla, Verkaufsleiter für präklinische Systeme beim Hersteller Bruker, ließ am Abend des 18. Oktober in seiner Präsentation Bilder sprechen und beeindruckte die anwesenden Ärzte und Wissenschaftler unter anderem mit realistischen 3D-Visualisierungen der Atemwege.

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(v.l.): Dr. Wolfram Stiller, Martin Finke, Prof. Dr. Hans-Ulrich Kauczor, Prof. Dr. Marcus Mall

Sichtlich stolz waren daher auch die Gastgeber und gemeinsamen Betreiber des Mikro-CT, Prof. Dr. Marcus Mall, Direktor des TLRC und der Abteilung für Translationale Pneumologie und Professor Dr. Hans-Ulrich Kauczor, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. In ihren Begrüßungsansprachen brachten sie ihre Freude über das Erreichen eines wichtigen Meilensteins im Rahmen des Forschungsprogramms des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) am Standort Heidelberg zum Ausdruck. Sehr viel mehr mussten sie auch gar nicht sagen, denn im TLRC-Seminar, das der Einweihung voranging, hatte Dr. Wolfram Stiller, Funktionsbereichsleiter Physik und Methoden der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, bereits die Brücke geschlagen. In seinem Vortrag mit dem Titel “Pre-clinical Thoracic CT Imaging – From Quantitative Analysis of Image Quality to the Analysis of Function“ gelang es ihm, die Anwesenden in den Bann zu ziehen und vor ihnen die letzten zehn Jahre erfolgreicher präklinischer Forschung in der Thoraxradiologie Revue passieren zu lassen.

Für die Heidelberger Lungenforscher schafft die stetige Weiterentwicklung von Technik und Methoden die Voraussetzungen zur Planung und Umsetzung neuer spannender Forschungsprojekte auf höchstem wissenschaftlichen Niveau. So hat die Anschaffung des Mikro-CT den Weg für künftige innovative Lungenforschung am TLRC geebnet. Insbesondere von der Möglichkeit, die Wirksamkeit neuer therapeutischer Strategien nun frühzeitig in krankheitsrelevanten Mausmodellen untersuchen und vergleichen zu können, erwarten sich die Ärzte und Wissenschaftler am TLRC eine schnellere Translation erfolgreichen Therapien aus dem Labor in die Klinik. Und die Zukunft hat in Heidelberg bereits begonnen, denn seit der Inbetriebnahme des Gerätes am 2. August diesen Jahres wurden von der gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Radiologie und translationaler Pneumologie schon mehr als 100 Scans durchgeführt.

>>Zur Homepage des des Translational Lung Research Center Heidelberg (TLRC)

 

 

 

Qualität der Blutentnahme verbessern

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auszeichnung-maeder-porombka-mtlaWer: Cornelia Mäder-Porombka, Medizinisch-Technische Laborassistentin im Analysenzentrum (Zentrallabor), seit 2016 abgeschlossenes Studium der Interprofessionellen  Gesundheitsversorgung (B.Sc.) an der Universität Heidelberg, aktuell Studentin des Master-Studiengangs Versorgungsforschung und Implementierungswissenschaft an der Universität Heidelberg

Was: Margot-Schumann-Posterpreis auf dem Deutschen Kongresses der Laboratoriumsmedizin in Mannheim

Wofür: Die Preisträgerin untersuchte in ihrer Arbeit (Titel: „Erst die grüne Monovette …oder erst orange?“), welche Fehlerursachen es bei der stationären Blutentnahme gibt und welche Maßnahmen zur Qualitätssicherung bereits existieren bzw. neu definiert werden müssen. Dazu führte Cornelia Mäder-Porombka ein Gruppeninterview mit Gesundheits- und Krankenpflegern des Universitätsklinikums Heidelberg durch. Die Ergebnisse in den Themenfeldern „Theoretische und praktische Ausbildung“, „Standards“, „Hygiene“ und „Zuständigkeiten“ können dazu beitragen, Fehler zu vermeiden und somit die Qualität der Blutentnahme zu verbessern.

 

Internetbasierte Prävention von Essstörungen

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bauerstephanie_por_dsc_9690Wer: PD Dr. Stephanie Bauer und  Dr. phil. Markus Moessner, beide Institut für Psychosoziale Prävention, Forschungsstelle für Psychotherapie –

Was: MSD Gesundheitspreis, 3. Platz, dotiert mit 15.000 Euro

Wofür: Die beiden Preisträger wurden für ihre Initiative Pro Youth ausgezeichnet, die auf die Verbesserung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen abzielt, indem sie eine Integration von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Prävention und Frühintervention von Essstörungen über eine internetbasierte Plattform (das „ProYouth online-Portal“) ermöglicht. Zudem zielt das Programm darauf ab, Teilnehmer mit schwerwiegender Essstörungssymptomatik bei der Suche nach Behandlungsangeboten zu unterstützen. Gefördert und Prämiert werden nur herausragende innovative Versorgungslösungen, die bereits in der Realität umgesetzt und evaluiert wurden. Auch 2016 stand die Verleihung des Gesundheitspreises wieder unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.

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Weitere Informationen: 

>>Der Preisträger stellt das „ProYouth online-Portal“ in einem kurzen Video vor

>>Mehr zur Initiative Pro Youth

 

 

 

 

 

 

Personalrat für vorbildliche Arbeit ausgezeichnet

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Herbert Beck, stellvertretender Vorsitzender des Heidelberger Personalrats, nahm den Preis in Berlin entgegen

Der Personalrat des Universitätsklinikums Heidelberg wurde gemeinsam mit den Personalräten der Universitätskliniken Ulm, Tübingen und Freiburg mit dem Deutschen Personalräte-Preis in Silber ausgezeichnet. Herbert Beck, stellvertretender Vorsitzender des Heidelberger Personalrats (im Bild rechts), und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus den anderen Kliniken nahmen den Preis am 16. November im Rahmen des Schöneberger Forums in Berlin von Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), entgegen.

Die Personalräte der vier Uniklinika in Baden-Württemberg setzen sich in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe (GAP) bereits seit 1998 für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ein. Die aktuelle Auszeichnung erhielt die GAP für ihre Untersuchung zur psychischen Gefährdungsbeurteilung im Pflegedienst. Das Pilotprojekt fand am Universitätsklinikum Heidelberg statt: Begleitet vom Max Weber Institut für Soziologie der Universität Heidelberg wurden 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegedienst zu Arbeitsbelastung und -zufriedenheit befragt.

Derzeit wird auf Grundlage der Ergebnisse und der vorgeschlagenen Empfehlungen ein Maßnahmenplan erarbeitet. Die Arbeitsgruppe plant jetzt, das gleiche Projekt an den drei anderen Uniklinika in Baden-Württemberg durchzuführen. Dies ist ein besonderer Erfolg, da es eine solche umfassende Umfrage innerhalb des Pflegedienstes – der größten Berufsgruppe im Krankenhaus – in dieser Form und in diesem Ausmaß bisher noch nicht gab. Mit den dann vorliegenden Ergebnissen soll ein gemeinsamer Handlungsrahmen entwickelt werden.

Der „Deutsche Personalräte-Preis“ ist eine Initiative der Fachzeitschrift „Der Personalrat“ und zeichnet vorbildliche Personalratsarbeit in Deutschland aus. Er wurde bereits zum sechsten Mal gemeinsam vom Bund-Verlag, Frankfurt, und der HUK-COBURG verliehen. Preiswürdig sind Initiativen und Projekte von Personalräten und Jugendauszubildenden-Vertretungen, die Arbeitsbedingungen, das Arbeitsumfeld oder soziale Regelungen für die Beschäftigten verbessern. In diesem Jahr bewarben sich 31 Gremien für insgesamt fünf Auszeichnungen. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des von DGB und Hans-Böckler-Stiftung veranstalteten Schöneberger Forums, der jährlichen Berliner Fachtagung für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Neben Elke Hannack nahm auch der renommierte Staatsrechtler Professor Dr. Ulrich Battis als Vertreter der Jury die Ehrung der Preisträger vor.

Begrüßungsrede von Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Herbert Beck, stellvertretender Vorsitzender des Heidelberger Personalrats (re.), und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus den anderen Kliniken. Die begehrten Trophäen. Die Preisträger mit fast vollständig anwesender Jury (obere Reihe links). Die Preisträger der Gold-, Silber und Bronze-Auszeichnungen. Herbert Beck nimmt den Deutschen Personalräte-Preis in Silber entgegen.

Alle Fotos: Bund-Verlag

 

Weitere Informationen:

>> Zur Homepage des Personalrats am Universitätsklinikum Heidelberg

>> Zur Pressemeldung des Bund-Verlags

Physiotherapeutin Annika Roth und ihre Hospitation am King’s College in London

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Im Oktober 2016 hospitierte Annika Roth, Physiotherapeutin und angehende Bachelorandin des Studiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung, eine Woche im Londoner King’s College. An der dortigen „Faculty of Life Science & Medicine“ hatte sie die Möglichkeit, sich einen Eindruck über die dortige interprofessionelle Ausbildung sowie die Zusammenarbeit von Studierenden der Gesundheitsberufe und der Humanmedizin zu verschaffen. In einem Interview berichtet sie von ihren Erlebnissen.

Für den Artikel verantwortlich: Sarah Berger und Annika Roth

 Wie kam es zu dieser Hospitation?

Einer der Schwerpunkte meines Studiengangs Interprofessionelle Gesundheitsversorgung an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg liegt, wie der Name schon sagt, auf der Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen und mit anderen Gesundheitsberufen. Aus diesem Grund interessierte mich besonders wie dieses Thema didaktisch in anderen Ländern umgesetzt wird. Da kam es mir gelegen, dass ich in einem Gespräch von Frau Sarah Berger (MN (Hons), MBA), einer meiner Dozentinnen, das Angebot bekam in London zu hospitieren. Übrigens profitieren noch weitere Kommilitonen von den internationalen Verbindungen einiger Dozenten des Studiengangs.

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Kate Bazin (re.) und Annika Roth (li.) vor dem Weston Education Centre des King’s College London (Denmark Hill Campus). Foto: privat.

Wie gestaltete sich die Kontaktaufnahme mit der zuständigen Kontaktperson am King’s College?

Der Kontakt gestaltete sich unkompliziert durch bestehende Beziehungen zwischen dem Interprofessional Education Unit, Division of Medical Education, King‘s College London und dem Bachelorstudiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Die Begrüßung vor Ort durch Kate Bazin, Teaching Fellow Academic im Department of Physiotherapy, war überaus herzlich. Die Dozenten nahmen mich bereitwillig in ihre Seminare auf und beantworteten geduldig meine Fragen. Erst hatte ich etwas Bedenken, insbesondere wegen der auch im englischsprachigen Raum vielen Abkürzungen, die verwendet werden, jedoch war ich durch das Seminar Health Care English sehr gut auf alle relevanten Begriffen vorbereitet. Außerdem herrschte in den Seminaren eine offene Atmosphäre, die Rückfragen zuließ. Dies zeichnete auch das Verhältnis zu den Studierenden aus: freundlich, offen und nett.

Wie gestaltete sich ein Hospitationstag?

Hier ein kleiner Ausschnitt, von einem möglichen Tagesablauf:

Thursday 13th October

Time Session Health professions
08:30-12:30 Interprofessional High Fidelity Clinical Simulation Medicine, Nursing
14:00-17:00 Advance Communication Skills in Practice – the use of Cognitive behaviour therapy (CBT) –

(https://kclpure.kcl.ac.uk/portal/emma.l.godfrey.html)

Physiotherapy

Mir wurde sogar ein Internetzugang für die dortige Lernplattform zur Verfügung gestellt, was ein besseres Einarbeiten in die Thematiken ermöglichte.

Was sind IPE sessions?

Interprofessional education (IPE) sessions sind Seminare/Vorlesungen, an denen Studierende der Gesundheitsberufe und der Humanmedizin teilnehmen. Dabei lernen Studierende „mit und voneinander mit dem Ziel die Patientenversorgung zu verbessern/occasions when two or more professions learn with, from and about each other to improve collaboration and the quality of care (Centre for the Advancement of Interprofessional Education (CAIPE) 1997: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20718596)“. Diese Sessions stellen teilweise Pflichtveranstaltungen sowie Wahlfächer dar. Es wird dabei zwischen folgenden Angeboten unterschieden: 1) der theoretischen Bearbeitung eines Falls oder Themas in der interprofessionellen Gruppe und 2) der praktischen Simulation von klinischen Situationen, die in einem interprofessionellen Team behandelt werden.

Gibt es vergleichbare Seminare/Vorlesungen an der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg?

Ja und nein, wie auf unserer Studiengangsseite (https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Studiengangskonzept.119672.0.html) hervorgehoben gibt es bereits Angebote an Lehrveranstaltungen (Teamkommunikation, Fehlerkommunikation, Existenzgründung im Gesundheitswesen sowie Health Care English, …), die in den beiden Studiengängen (Humanmedizin und Interprofessionelle Gesundheitsversorgung) als interprofessionelle Veranstaltungen durchgeführt werden. Es werden keine interprofessionellen „Clinical Simulations“ angeboten. In London werden im Humanmedizin- und Zahnmedizin-Studiengang Notfallsimulationen mit Dummies (Puppen mit lebensnahen Funktionen zur Simulation von Notfallsituationen) simuliert und gilt als Teil der praktischen Übungen am Narkosesimulator (HANS) für das klinische Semester. Teilweise werden diese zur Durchführung von Schulungen und Prüfungen angehender Intensivpflegekräfte genutzt. Es gibt wohl auch Überlegungen sie in interprofessionellen Schulungen zu nutzen.

An welche aufregende Situation kannst du dich dabei erinnern?

In einer Simulation stellte die Hebammenschülerin, die als erste der Notfallsituation beiwohnte, eine Penicillinunverträglichkeit der schwangeren Patientin fest, die immer stärker dyspnoisch wurde. Daraufhin leitete die dazukommende „(studentische) Ärztin“ die passende Therapie ein. Jedoch vergaßen beide den Tropf mit dem Medikament abzuhängen, weshalb sich der Zustand der Patientin weiter verschlechterte. Die Seminargruppe, der ich beiwohnte, von der man über Monitore die Geschehnisse beobachten konnte, wurde immer unruhiger. Es erschien uns, als ginge es tatsächlich um Leben und Tod und nicht um eine Puppe, die sich so benahm, als hätte sie einen anaphylaktischen Schock. Kurz bevor das Reanimationsteam bzw. Notfallteam eintraf, bemerkten die beiden den Fauxpas, der im realen Leben schlimm hätte enden können und hingen die Infusion ab. Mein einziger Gedanke war, dass dies zum Glück kein echter Patient war. Nach der Simulation fand innerhalb der Gruppe die Reflexion und Analyse des Falles mit den Dozenten statt, damit die Teilnehmer das Erfahrene genau reflektieren können und den damit verbundenen Erkenntnisgewinn verinnerlichen.

Worin unterscheidet sich die interprofessionellen Lehre, die du aus Deutschland kennst, von der interprofessionellen Lehre am King’s College?

Aufgrund der kurzen Zeitspanne lässt sich das schwer beurteilen. Mit interprofessioneller Lehre ist an dieser Stelle die didaktische Aufbereitung von Lehrveranstaltungen, die für alle Gesundheitsberufe offen sind, gemeint. Bildungspolitisch gibt es jedoch große Unterschiede, z.B. sind alle Gesundheitsberufe dort akademisiert, d.h. werden an Hochschulen ausgebildet. Des Weiteren ist der Stundenanteil der praktischen Ausbildung am Patienten geringer, was durch die Simulationen teilweise „ersetzt“ wird. Außerdem ist das Studium im Allgemeinen mit erheblichen Kosten verbunden.

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Blick aus dem New Hunts House des King’s College London (Guy’s Campus) auf den Borough Wing des Guy’s Hospital. Foto: privat.

 

 

 

 

 

 

 

 

>> Informationen zum Studiengang Interprofessionelle Gesundheitsversorgung auf der Homepage

 

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