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Malaria: Der natürlichen Immunität auf der Spur

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ausgezeichnet_dr-osier_humboldt_stiftung_malariaWer: Dr. Faith H. A. Osier, Zentrum für Infektiologie, Medizinische Mikrobiologie –

Was: Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung, dotiert mit 1,625 Millionen Euro

Wofür: Dr. Faith H. A. Osier, Medizinerin und Biologin, wird mit dem Preisgeld am Zentrum für Infektiologie eine Arbeitsgruppe im Bereich Malariaforschung aufbauen und sich der Entwicklung eines neuen Impfstoffes widmen. Ein 2015 eingeführter erster Impfstoff ist nicht so wirksam wie erhofft. Dabei gibt es Menschen, die eine natürliche Immunität gegen die Krankheit entwickeln. Liegt hier der Schlüssel für eine wirksame Prophylaxe und Therapie? Dr. Faith Osier führt eine große Studie mit Probanden in sieben afrikanischen Ländern durch, um die Mechanismen der natürlichen Immunität besser zu verstehen. Ihr Ziel ist ein Impfstoff, der nicht nur auf einem Antigen beruht, an das sich passende Antikörper heften können, sondern auf mehreren zugleich. So könnte der Erreger besser in den unterschiedlichen Stadien seiner Entwicklung vom Immunsystem bekämpft werden.

Die Stipendiatin wurde 1972 in Kenia geboren und studierte in Nairobi Medizin. Im Anschluss arbeitete Faith H. A. Osier zunächst einige Jahre in Kliniken in Mombasa und Kilifi, bevor sie 2004 nach Großbritannien ging. Dort machte sie an der University of Liverpool ihren Master und wurde 2008 an der Open University in Biologie promoviert. Als Postdoktorandin und Kinderärztin war sie anschließend in Oxford sowie in Kilifi, Kenia, tätig, seit 2010 ist sie dort Clinical Research Fellow. Von 2011 bis 2013 war sie außerdem Visiting Research Fellow am Burnet Institute for Medical Research in Melbourne, Australien.

Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 27.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 140 Ländern – unter ihnen 52 Nobelpreisträger.


Neugeborene richtig reanimieren

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Klinik für Neonatologie mit interdisziplinärem Notfall-Simulationstraining

Welche Notfälle können im Bereich der Neugeborenen-Intensivmedizin auftreten? Und wie reanimiert man ein gerade auf die Welt gekommenes Kind? Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, veranstaltete die Klinik für Neonatologie am Universitätsklinikum jetzt ein Notfall-Simulationstraining für neu eingestellte und erfahrene Kinderkrankenschwestern, Hebammen und Ärzte.

Im Mittelpunkt des zweitägigen Lehrgangs standen realitätsnahe Notfälle, die im Bereich der Neugeborenen-Intensivmedizin auftreten können. Dafür wurde eine realistische Umgebung geschaffen, um die Arbeitsabläufe möglichst vergleichbar zu machen. Die einzelnen Notfallszenarien – z.B. die Cardio-Pulmonale Reanimation eines gerade geborenen Kindes – wurden mittels aufwendiger Simulationspuppen und Monitorsystemen nachgestellt. Für die Teilnehmer entwickelte sich so eine realistische Stresssituation – wie eben „in echten Notfällen“. Im Anschluss der Übungen fanden Gruppengespräche statt, in denen die guten und die verbesserungswürdigen Aspekte intensiv erörtert wurden.

„Unser Ziel ist es, Fehler zu reduzieren und so die Patientensicherheit zu optimieren“

Professor Dr. Johannes Pöschl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neonatologie, erklärt: „Durch diese Art der Fortbildungen können wir lebensrettende Arbeitsabläufe einüben und implementieren. Unser Ziel ist es, Fehler zu reduzieren und so die Patientensicherheit zu optimieren.“ Die Heidelberger Klinik für Neonatologie ist überregional dafür bekannt, dass sie beste Ergebnisse bei der Versorgung von extremen Früh- und kranken Neugeborenen erzielt. Diese Fortbildung bildet einen wichtigen Baustein der Qualitätssicherung.

Organisiert und durchgeführt wurde die Fortbildung von erfahrenen Kinderkrankenschwestern  und Ärzten, die auf der Früh- und Neugeborenen Intensivpflegestation (FIPS) arbeiten. Namentlich waren dies Heike Meiswinkel, Jennifer Kaspers, Dr. Katharina Kapp, Dr. Sina Waldherr, Dr. Sebastian Ronellenfitsch und Dr. Ulrich Rochwalsky, die Leitung hatte Professor Pöschl inne.  Die Fortbildung  wird  auch in Zukunft im halbjährlichen Rhythmus durchgeführt.

Bildzeile: Dr. Ulrich Rochwalsky und die Kinderkrankenschwestern Sabine Burdack (li.) und Melanie Dettmer (re.) bei einer Übung.

 

 

Neue Ursachen des akuten Leberversagens im Kindes- und Jugendalter entdeckt

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staufnerc_dsc_2323Wer: Dr. Christian Staufner, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderheilkunde I, Pädiatrische Stoffwechselmedizin –

Was: Friedrich-Linneweh-Preis, vergeben auf der 52. Arbeitstagung für Pädiatrische Forschung, dotiert mit 2.500 Euro

Wofür: Der Preisträger erhielt die Auszeichnung für seine Arbeit zur Aufklärung neuer Ursachen des akuten Leberversagens im Kindes- und Jugendalter. Akutes Leberversagen ist ein seltenes, lebensbedrohliches Ereignis. In etwa jedem zweiten Fall bleibt bislang die Ursache ungeklärt. Dr. Christian Staufner zeigte, dass sich hinter zahlreichen Fällen ungeklärten akuten Leberversagens unerkannte, aber auch zuvor unbekannte genetische Krankheiten verbergen, für die teils spezifische Therapieoptionen bestehen. Im Fokus der Arbeiten, welche in enger Kooperation mit dem Institut für Humangenetik der TU München und des Helmholtz-Instituts München erfolgen, steht die klinische und pathophysiologische Erforschung dieser Krankheiten. Die Arbeiten des Heidelberger Nachwuchsforschers werden durch eine nationale Studie zur prospektiven Erhebung aller Fälle akuten Leberversagens im Kindes- und Jugendalter ergänzt, welche durch das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg geleitet wird.

Von Klagenfurt nach Heidelberg

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Professor Dr. Svenja Taubner ist neue Direktorin des Instituts für Psychosoziale Prävention am Universitätsklinikum Heidelberg

gewusst_svenja-taubnerSeit Anfang des Jahres hat das Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie des Universitätsklinikums Heidelberg nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine neue Leiterin. Professor Dr. phil. Svenja Taubner heißt die „Neue“, die zuletzt als Universitätsprofessorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt beschäftigt war. Sie folgt auf Professor Dr. Manfred Cierpka, der nach 17 Jahren als Ärztlicher Direktor in den Ruhestand verabschiedet wurde. Mit dem Leitungswechsel erhielt das Institut auch einen neuen Namen: Institut für psychosoziale Prävention.

Ihre neue Aufgabe in Heidelberg geht Prof. Taubner, die 1973 in Nienburg an der Weser geboren wurde, verheiratet ist und einen vierjährigen Sohn hat, mit viel Schwung an: „Ich möchte das Institut nicht nur im Sinne von Prof. Cierpka weiterführen, sondern auch bestimmte Angebote im psychotherapeutischen und präventiven Bereich weiter entwickeln und neue Schwerpunkte setzen.“ Dazu gehören z.B. die Kompetenzentwicklung von Fachkräften im Gesundheitswesen, die Auswirkungen belastender psychosozialer Bedingungen auf das Erleben und Verhalten der Betroffenen sowie die Entwicklung und Aufrechterhaltung psychischer Gesundheit.

„Ich möchte das Institut nicht nur im Sinne von Prof. Cierpka weiterführen, sondern auch bestimmte Angebote im psychotherapeutischen und präventiven Bereich weiter entwickeln und neue Schwerpunkte setzen.“

Die bestehenden Therapie- und Beratungsangebote werden unverändert fortgeführt. So profitieren Patienten und ratsuchende Eltern z.B. von der Eltern-Säuglingssprechstunde (bei vermehrtem Schreien/unruhigem Verhalten des Säuglings, bei Schlafproblemen,  Fütter- und Essverhaltensstörungen usw.) oder der Sprechstunde für ältere Paare im Übergang der Partnerschaft in das höhere Lebensalter. Neu ist die Sprechstunde für Jugendliche mit Störungen im Sozialverhalten wie Regel- oder Gesetzesübertretungen oder aggressives Verhalten.  „Zukünftig“, so Prof. Taubner, „soll es eine vierte Sprechstunde für Eltern mit hoher psychosozialer Belastung geben, die im Rahmen einer Kombination aus Einzel- und Gruppentherapie stattfindet.“

Und warum der Wechsel von Österreich nach Heidelberg? „Natürlich war es in Klagenfurt mit seinen vielen Seen und Bergen wunderschön, aber eben auch sehr weit weg von Familie und Freunden. Außerdem ist die Forschungsförderung in Österreich stark eingeschränkt, so dass die Voraussetzungen zum wissenschaftlichen Arbeiten nicht ideal sind.“ Daher musste Svenja Taubner nicht lange überlegen, als der Ruf aus Heidelberg kam. Hier, in der schönen Kurpfalz, mit Odenwald und Neckartal auf der einen und der Rheinebene auf der anderen Seite, möchte sie mit ihrer Familie nun heimisch werden. Denn Ortswechsel  hat sie in ihrer Karriere schließlich genug hinter sich gebracht: Vor ihrer Zeit an der  Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt arbeitete die Psychologin von 2002 bis 2012 an den Universitäten Kassel, Berlin, Ulm und Bremen. Zeit also, dass sie irgendwo sesshaft wird…

Beruflicher Werdegang

Februar 1998 – April 2004: Mediatorin beim Täter-Opfer-Ausgleich Bremen e. V., Leitung der Sektion Ost

August 2002 – Januar 2006: Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Bremen, Bremer Institut für Theoretische und Angewandte Psychoanalyse, Prof. Ellen Reinke

Feb. 2006 – April 2009: Selbstständige Tätigkeit als analytische Psychologische Psychotherapeutin in Ausbildung.

Januar 2007 – Juli 2008: Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Ulm, Abteilung Psychosomatische Medizin, Prof. Horst Kächele

August 2008 – August 2013: Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Kassel, Institut für Psychologie, Prof. Heidi Möller

Oktober 2010 – August 2013: Juniorprofessorin für Entwicklungspsychopathologie an der International Psychoanalytic University Berlin

April 2012 – August 2012: Vertretungsprofessorin für Klinische Psychologie an der Universität Kassel, Institut für Psychologie (Vertretung für Prof. Benecke)

September 2012 – August 2013: Elternzeit

September 2013 – Dezember 2015: Universitätsprofessorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Ab Januar 2016: W3-Professur für Psychosoziale Prävention und Direktorin des Instituts für Psychosoziale Prävention am Universitätsklinikum Heidelberg

 

Wir gratulieren

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Jubilare im November, Oktober und Dezember 2016

 

25-jähriges Jubiläum im Dezember 2016

Rüdiger Böhm, Installateur,  Klinik Technik GmbH

Anna Hahn, Gesundheits- und Krankenschwester, Innere Medizin II

Karin Link, Sozialpädagogin, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin

Prof. Dr. Peter Ringleb, Leiter der Sektion Vaskuläre Neurologie, Neurologische Klinik

Ilse Wagner, Verwaltungsfachangestellte , Institut für Anatomie und Zellbiologie

Arzi Yolasar, Hausgehilfin, Kinder-, Frauen-& Hautklinik

 

40-jähriges Jubiläum im November 2016

Dr. Franz Fleischer, Facharzt, Klinik für Anästhesiologie

25-jähriges Jubiläum im November 2016

Angela Bordt, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Klinik für Allgemeine Psychiatrie

Heidrun Braun, Arztsekretärin, Chirurgische Klinik, Urologie

Julia Jauckus, Medizinisch Technische Assistentin, Frauenklinik, Gyn. Endokrinologie und Fertilitätsstörung

Heike Klenk, Dokumentarin, Anästhesiologische Klinik

Dr. Eginhard Koch, Oberarzt, Klinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie

Ingo Neuert, Gesundheits- und Krankenpfleger, Hautklinik

Ilona Reidel, Pforte, Chirurgische Klinik

Snezana Tomasevic, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Hautklinik

 

40-jähriges Jubiläum im Oktober 2016

Gabriele Hastik, Medizinisch-technische Radiologieassistentin, Kopfklinik, Radioonkologie und Strahlentherapie

Reinhold Hirth, Hygienefachkraft, Sektion Krankenhaus – und Umwelthygiene

Joachim Knobel, Gesundheits- und Krankenpfleger, Hautklinik

Arnold Siegmund, Medizinisch Technischer Assistent, Medizinische Klinik, Innere Medizin III

Professor Dr. Hans-Jörg Stähle, Ärztlicher Direktor, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde

25-jähriges Jubiläum im Oktober 2016

Kirsten Ackermann, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Medizinische Klinik, Innere Medizin V

Ulrike Aichinger, Medizinisch Technische Assistentin, Transplantationsimmunologie

Reinhard Bartik, DV Betreuer, Zentrum für Psychosoziale Medizin

Ronald Buge, Lehrer für Gesundheitsberufe, Akademie für Gesundheitsberufe

Christel Enders, Chemielaborantin, Frauenklinik, Gyn. Endokrinologie und Fertilitätsstörung

Sandra Estelmann, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Chirurgische Klinik

Frauke Fischer, Pförtnerin, Kinder-, Frauen- und Hautklinik

Jennifer-Raffaela Friess, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Innere Medizin III

Sandra Greif-Schill, RK Schwester, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik

Ivana Hall, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Kopfklinik, Allgemein-OP

Bärbel Margarete Jensen, Krankenpflegehelferin, Kopfklinik, Hals-Nasen-Ohrenklinik

Siegbert Kawelke, Schlosser, Klinik-Technik-GmbH, Maschinentechnik

Laura Lösch, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik IV

Elisabeth Marek, Krankenschwester, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Psychiatrie

Ursula Olbert, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik I

Monika Palczynski, Medizinisch-technische Radiologieassistentin, Kopfklinik, Mund-Zahn-Kieferklinik

Ursula Sagwitz, Hausgehilfin, Unterhaltsreinigung, Medizinische Klinik

Katja Seebald, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik I

Günther Scheuermann, Amtsinspektor, Akademie für Gesundheitsberufe

Birgit Schmid, Krankenschwester, Kopfklinik, Neurologie

Martina Schwald, Apothekerin, Klinikapotheke

Ilona Steinbauer, Koordinatorin, Zentrum für Informations- und Medizintechnik

Ulrike Steinmeyer, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Anästhesiologische Klinik

Esther Tauberschmidt, Medizinisch Technische Assistentin, Neurologie

Brigitte Tayrouz, Krankenschwester, Medizinische Klinik

Anna Vaculikova, Krankenschwester,  Kopfklinik, Gesamtleitung OP

Professor Dr. Matthias Weisbrod, Oberarzt, Klinik für Allgemeine Psychiatrie

 

Bildzeile: Das Bild zeigt die Jubilare der Monate August, September und Oktober, die bei der Jubilarfeier Anfang Dezember 2016 anwesend waren. In der letzten Reihe (2.v.l.) Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums und Regina Albrecht, 2. Stellvertreterin des Personalrats (ganz rechts).

Zu Besuch in der Technischen Orthopädie

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Einzige universitäre Abteilung dieser Art in Deutschland

In der Technischen Orthopädie, einer Abteilung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, werden jährlich über 5.000 Patienten betreut. Diese kommen zum großen Teil aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus anderen europäischen Ländern, Asien oder Afrika, um sich in Schlierbach behandeln zu lassen. Über 80 Mitarbeiter in sechs hochspezialisierten Fachbereichen machen die Technische Orthopädie zur größten technisch orthopädischen Abteilung an einer Universitätsklinik in Deutschland. Ein Versorgungsteam aus Ärzten, Technikern, Physio- und Ergotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern kümmert sich um die Patienten. Die Abteilung arbeitet mit verschiedenen klinischen Bereichen eng zusammen und ist zudem in Ausbildung und Forschung aktiv. Das Besondere: Die orthopädietechnischen Hilfsmittel – von der einfachen Lagerungsschiene bis zur High-End-Prothese aus Karbon – werden in eigenen Werkstätten individuell für den Patienten angefertigt.

00-ortholuffaufnahme 01_20150413_techortho_026 02_20150413_techortho_054 03_20150413_techortho_075 04_20150413_techortho_094 05_20150415_techortho_488 06_20150413_techortho_190 07_20150413_techortho_220 08_20150413_techortho_245 09_20150415_techortho_352 10_20150415_techortho_442 11_20150415_techortho_389 12_i_201509210048866-tech-orthopaedie-junge-aus-russland 13_i_laufuebung-junger-patient-aus-russland-unterschenkelorthese

2015 wurde die Technische Orthopädie  – das Universitätsklinikum Heidelberg ließ sich diese Maßnahme 3,5 Millionen Euro kosten – umfangreich saniert.  Dank eines Umbaus der Bestandsflächen und eines zusätzlichen Neubaus  auf einer  Gesamtfläche von circa 1.500 Quadratmetern bietet sie nun Patienten und Mitarbeitern deutlich bessere Bedingungen. Dazu gehören z.B. ein großzügig gestalteter Empfangsbereich, neue und größere Anprobenräume für Prothesen- oder Orthesenträger und zwei Laufparcourseinheiten für Patienten mit  Beinprothesen. Die Mitarbeiter profitieren von größeren Werkstätten und arbeiten an ergonomischen Arbeitsplätzen mit modernen Maschinen und Lüftungssystemen.

Aufgrund der interdisziplinären Krankenversorgung und der Anbindung an Forschung und Lehre nimmt die Technische Orthopädie des Zentrums für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie eine einzigartige Position in Deutschland ein. Die Vergrößerung und Modernisierung 2015 passt zudem zu dem universitären Auftrag des Klinikums, schwerstkranke Patienten mit hochspezialisierten Leistungen zu versorgen.

In unserer Online-Bildergalerie stellen wir die Abteilung vor:

00-ortholuffaufnahmeDie Technische Orthopädie gehört zur Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie innerhalb des Zentrums für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie in Schlierbach. In der Technischen Orthopädie werden jährlich über 5.000 Patienten betreut.

 

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Nach der Erweiterung der Technischen Orthopädie 2015 präsentiert sich der Empfangsbereich für Patienten und Besucher hell und freundlich. Die Vergrößerung und Modernisierung passt zu dem universitären Auftrag des Klinikums, schwerstkranke Patienten mit hochspezialisierten Leistungen zu versorgen.

02_20150413_techortho_054Eine junge Patientin nach Oberschenkelamputation gemeinsam mit Daniel Weber, Abteilung für Beinprothetik, bei der dynamischen Anprobe und Justierung ihrer Prothese. Der Bereich kümmert sich um die Versorgung der unteren Extremität bei erwachsenen Patienten. Angeboten wird das gesamte Spektrum prothetischer Versorgung – nach aktuellsten Erkenntnissen und auf höchstem Qualitätsstandard.

03_20150413_techortho_075Die Patientin hat ein elektronisches Prothesenkniegelenk und übt im Laufparcours, um wieder einen natürlichen Gangablauf zu erhalten. Die jahrzehntelange Erfahrung der Orthopädietechniker spiegelt sich auch in Hüftexprothesen und Hemipelvektomieprothesen wider, die aufgrund des hohen Amputationsniveaus jedoch nur sehr selten angefertigt werden.

04_20150413_techortho_094Boris Bertram, Abteilung für Prothetik und Orthetik der oberen Extremität, prüft bei einem jungen Mann nach Oberarm- und Oberschenkelamputation die muskulären Steuersignale für eine speziell für den Arbeitseinsatz konzipierte myoelektrische Armprothese. Bei dieser wird die durch Muskelkontraktion entstehende elektrische Spannung auf der Haut gemessen und zur Steuerung der Prothese genutzt.

05_20150415_techortho_488In der Abteilung für Armprothetik / Armorthetik werden sämtliche Versorgungen im Bereich der oberen Extremität durchgeführt. Angefangen von Fingerschienen über Lähmungsapparate, Schmuckprothesen, aktive Greifarme und myoelektrische Armprothesen. Es kommen alle Schaft- und Prothesensysteme zum Einsatz. Die Versorgungen gerade im Bereich der oberen Extremität erfordern sehr große Erfahrung und ein „Händchen“ zum Tüfteln. So verfügt die Abteilung über das „Know how“ und den Maschinenpark, um auch außergewöhnliche Lösungen zu realisieren. Armamputierte aus der ganzen Welt stellen sich in Schlierbach zur Prothesenversorgung vor.

06_20150413_techortho_190Anprobe eines Heidelberger Schaumstofflagerungssystems. Orthopädietechniker Mathias Schleyer, Abteilung Bandagistik, sowie Mutter mit ihrer Tochter, die an einer Infantilen Zerebralparese (IZP) leidet.

 

 

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Mathias Schleyer ist der Experte für die individuelle Anfertigung von Lagerungssystemen, Miedern, Halsorthesen und anderen Bandagen. Das Heidelberger Schaumstofflagerungssystem – dabei werden Körperformen in Schaumstoffmatratzen individuell eingefräst – wurde gemeinsam mit den Ärzten der Abteilung für zerebral bewegungsgestörte Patienten und den darauf spezialisierten Physiotherapeuten entwickelt.

 

 

 

08_20150413_techortho_245Das Schaumstoff-Lagerungssystem kommt bei schwerstbehinderten Kindern mit spastischen Lähmungen zum Einsatz. Es ermöglicht eine gut korrigierte und bei Bedarf tonushemmende Lagerung in bis zu vier Stellungen auf einer Matratze.

 

09_20150415_techortho_352Patientin mit gelähmter Oberschenkelmuskulatur bei der dynamischen Anprobe einer Oberschenkelorthese mit situativer Gangphasensteuerung. Rudolf Kaschuba stellt die neue Orthese aus Karbon so ein, damit die Patientin wieder frei und flüssig gehen kann. Die Abteilung für Beinorthetik fertigt Orthesen für alle denkbaren Defizite der unteren Extremität an. Schwerpunktmäßig werden Patienten mit  infantiler Zerebralparese und Spina bifida versorgt. Selbstverständlich werden auch alle anderen orthetisch relevanten Krankheitsbilder wie Poliomyelitis, Muskeldystrophie, Querschnittlähmung usw. von der Abteilung für Beinorthetik abgedeckt.

10_20150415_techortho_442Maxi Mehner, Orthopädietechnikerin der Beinorthetik, probiert einem jungen Patienten mit infantiler Zerebralparese (IZP) eine dynamische Unterschenkelkarbonfederorthesen mit integrierter knöchelübergreifender Orthese an.

 

 

 

 

 

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Anschließend übt Maxi Mehner mit dem jungen Patienten das Laufen.

 

 

 

12_i_201509210048866-tech-orthopaedie-junge-aus-russlandRudolf Kaschuba und Claudia Weichold passen einem jungen Patienten aus Russland eine Unterschenkelorthese an. Auch dieser Patient leidet seit seiner Geburt an einer infantiler Zerebralparese (IZP). Wie er werden jedes Jahr zahlreiche Patienten aus dem Ausland in der Technischen Orthopädie versorgt.

 

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Nach der Anpassung folgt die Laufübung.  Rudolf Kaschuba übt mit dem Patienten aus Russland die ersten Schritte mit seiner neuen Unterschenkelorthese.

 

 

> Zur Homepage der Technischen Orthopädie

 

 

 

 

 

Pflege-Auszubildendentag in der Medizinischen Klinik

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Ob Reanimation, Herzkatheteruntersuchung oder Gastroskopie – Pflege in der Inneren Medizin erfordert vielfältige Fähigkeiten und Kenntnisse

Pflege in der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg ist abwechslungsreich, spannend und erfordert vielfältige Fähigkeiten und Kenntnisse: Davon konnten sich die Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege der Akademie für Gesundheitsberufe Heidelberg beim ersten Schülertag in der Klinik überzeugen. Die Klinik, in der jährlich knapp 15.000 Patienten stationär versorgt werden, vereinigt von der Allgemeinmedizin über die Onkologie bis hin zur Sportmedizin alle Fachgebiete der Inneren Medizin.

Im Foyer vor dem großen Hörsaal präsentierten die Stationen aus dem Allgemein- und Intensivbereich ihr Leistungsspektrum. Hinzu kamen Notfallambulanz, Tagesklinik, Krankenhaushygiene, Endoskopiezentrum und Schmerzbehandlung („Pain Nurses“). Zahlreiche Aktionen luden zum Mitmachen und Einüben von Pflegehandlungen ein: Wie führt man eine fachgerechte Reanimation durch? Was ist nach der Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung zu beachten und was nach einer Gastroskopie? Wie unterscheiden sich die pflegerischen Konzepte z.B. auf einer psychosomatischen und einer hämatologisch-onkologischen Station?

„Mit dem Schülertag geben wir den Auszubildenden Einblick in die pflegerischen Besonderheiten aller Fachgebiete, die unser Haus zu bieten hat.“

Inga Unger, Leiterin des Pflegedienstes der Medizinischen Klinik, erklärt die Idee hinter dem Schülertag: „Im Rahmen ihrer Ausbildung lernen die Schülerinnen und Schüler immer nur einen kleinen Ausschnitt aus dem vielfältigen Spektrum der Inneren Medizin kennen. Mit dem Schülertag geben wir ihnen Einblick in die pflegerischen Besonderheiten aller Fachgebiete, die unser Haus zu bieten hat.“ Neben dem Aspekt des „Kennenlernens“ wurden die zukünftigen Gesundheits- und Krankenpfleger auch mit einem Kreuzworträtsel geistig gefordert. An jedem der Aktionsstände galt es, Fragen zu beantworten, somit das erworbene Wissen zu vertiefen und am Ende das Lösungswort zu bilden. Die Schüler, die am Ende aus der Lostrommel gezogen wurden, durften sich jeweils über einen Büchergutschein freuen. Für alle anderen gab es immerhin noch Trostpreise.

Organisiert wurde der Aktionstag von den beiden hauptamtlichen Praxisanleiterinnen Nina Ulrich und Sonja Proba. Das PDL-Team und die Stationsleitungen und Stellvertretungen, die Praxisanleiter sowie einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stationen unterstützten sie dabei tatkräftig.

In der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg finden sich die Fachgebiete Endokrinologie und Stoffwechsel; Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik; Kardiologie, Angiologie und Pneumologie; Gastroenterologie, Infektionskrankheiten und Vergiftungen; Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie; Sportmedizin und Klinische Pharmakologie. Jährlich werden hier von 1.362 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 14.620 stationäre und über 50.000 ambulante Patienten behandelt.

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>> Lust auf die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege? Hier geht´s zur Homepage

>> Aktuelle Stellenangebote in der Pflege finden Sie hier

Mord mit einer Prise Humor

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Krimibuchautorin Rosemarie Brilmayer, Sekretärin in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschule

Ursprünglich wollte sie Ausgrabungszeichnerin werden. Doch als Rosemarie Brilmayer während ihres Archäologie-Studiums auf einem alemannischen Gräberfeld bei Bad Urach saß, beschlich sie ein ungutes Gefühl: „Ich empfand das als Störung der Totenruhe. Auf Dauer konnte ich das nicht.“ Sie brach ihr Studium ab. Heute schreibt sie lieber Krimis – und das ziemlich erfolgreich: Gleich ihr erster Roman „Mütterlein, tanz den Tod mit mir – Ein Baden-Württemberg-Thriller“ wurde verlegt. Das ist für angehende Autoren mindestens wie ein Fünfer im Lotto, nur rund zwei Prozent der eingereichten Manuskripte können die Lektoren überzeugen. 2016 folgten die Kurzkrimis „Todschick: Ein heiterer Krimi für kluge Frauen“ und „O du Schäbige“ (in der Anthologie „Der Club der toten Wichtel“). 2017 erscheint „Aus die Maus: Ein heiterer Krimi für Katzenfans“ sowie die Fortsetzung des Baden-Württemberg-Thrillers.

Ihre berufliche „Basis“ ist die Halbtagsstelle als Sekretärin in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschule der Akademie für Gesundheitsberufe. Dorthin kam sie eher zufällig: Während ihres Studiums der Archäologie und Kunstgeschichte in Heidelberg arbeitete sie an der Schule als wissenschaftliche Hilfskraft – und blieb. „Diese Arbeit tut mir gut, weil mich das Ordnende erdet“, sagt die Mannheimerin. „Es hält mich im positiven Sinne auf dem Boden, in der verbleibenden Zeit kann ich dann ausflippen.“

 

„Trotz Spannung und Thrill – Humor muss einfach rein. Das ist mir sehr wichtig. Denn im Leben gibt es immer beides.“

 

Mit „Ausflippen“ meint sie, sich ihren zahlreichen kreativen Interessen auch berufsmäßig zu widmen. So absolvierte sie eine Ausbildung zur Trickkamerafrau und Filmcutterin, arbeitete unter anderem für das Schulfernsehen des WDR. Darüber hinaus erstellte sie Grafiken für Dokumentationsfilme des Max Planck Instituts für Kernphysik. Als Spross einer Musikerfamilie fühlt sie sich zudem der Musik sehr verbunden, spielt Gitarre und singt in einer Band.

Nebenher schrieb sie „schon immer“ Kurzgeschichten. Doch erst nach dem Tod der Eltern, die sie mitbetreute, wagte sie sich an größere Projekte. Außerdem hatte das Schreiben auf sie selbst eine heilsame Wirkung: „Einen Thriller zu schreiben, ist für mich eine positive Art, mich mit dem Tod auseinanderzusetzen, der in unserer Gesellschaft allzu häufig ausgeklammert wird.“ Trotzdem darf eines in den Krimis von Rosemarie Brilmayer nicht fehlen: „Trotz Spannung und Thrill – Humor muss einfach rein. Das ist mir sehr wichtig. Denn im Leben gibt es immer beides.“

Wie schreibt man einen Krimi? Bei Rosemarie Brilmayer klingt es ganz einfach: „Die Story ist wie ein Film in meinem Kopf schon vorher da. Den schreibe ich einfach mit. Oft wache ich morgens auf und weiß, wie es im nächsten Kapitel weiter gehen muss.“ Die richtige Schreiblaune stellt sich allerdings nicht `mal eben zwischen Arbeit und Haushalt ein, dazu braucht sie zusammenhängende, störungsfreie Zeit. Im Sekretariat arbeitet sie daher tageweise, die restliche Zeit kann sie schreiben. „Das funktioniert sehr gut und ich bin froh, dass die Akademie und meine großartigen Kolleginnen mir das ermöglichen“, freut sie sich. Die Ideen gehen ihr noch lange nicht aus: „Die Story für den dritten Teil meiner Baden-Württemberg-Thriller habe ich schon im Kopf.“

Drei Fragen an Rosemarie Brilmayer…

Viele Menschen träumen davon, einmal ein Buch zu schreiben, belegen dafür sogar Kurse und Seminare. Wie haben Sie das Krimi-Schreiben gelernt?

Ich habe schon als Kind Geschichten geschrieben, einen Kurs habe ich nie besucht. Ich glaube, entweder man hat Fantasie und Ideen, oder eben nicht.

Sie lesen selbst am liebsten Krimis. Wer sind Ihre Lieblingsautoren und warum?

Die US-amerikanische Schriftstellerin Sue Crafton. Die einzelnen Teile ihrer Krimi-Reihe beginnen mit den Buchstaben des Alphabets, Y und Z fehlen noch. Die Geschichten sind wirklich  spannend, aber auch humorvoll  und sehr realistisch. Da ist alles dabei, was im richtigen Leben auch drin ist. Aber ich lese auch gerne die Krimis von Charlotte Link.

Welche Buch-Projekte stehen als nächstes auf dem Programm?

Mein Traum ist es, mein bereits fertig gestelltes Kinderbuch zu illustrieren und vielleicht auch hierfür noch einen Verlag zu finden. Dieses besondere Projekt würde ich gerne noch zum Abschluss bringen. Ansonsten bin ich offen für einen dritten Teil meiner Baden-Württemberg-Krimis und werde  auch weiterhin Kurzkrimis verfassen. Damit bin ich wunschlos glücklich.

Buchkritik

Treibt in Mannheim ein Serienmörder sein Unwesen?

buchcover-online-versionBuchtitel: Mütterlein, tanz den Tod mit mir – Ein Baden-Württemberg-Thriller; Silberburg-Verlag; 400 Seiten; kartoniert; 12,90 Euro

Autorin: Rosemarie Brilmayer, geboren 1956 in Mannheim, studierte Archäologie und Kunstgeschichte, absolvierte eine Ausbildung zur Trickkamerafrau und Filmcutterin und ist heute als Texterin und Grafikerin tätig. Die Leidenschaft für das Schreiben hat sie stets begleitet und führte über das Verfassen von Kurzgeschichten und einem Kinderbuch mit eigenen Illustrationen schließlich zu ihrem ersten Thriller.

Story: Grässliche Leichenfunde setzen die Kripo Mannheim schon längere Zeit unter Druck. Ein psychopathischer Serienmörder scheint sein Unwesen zu treiben. Da wird ein Kioskbesitzer erhängt aufgefunden, kurz darauf fällt der Leiter der Mordkommission einem Bombenattentat zum Opfer. Die neu ernannte Chefin vermutet ein Komplott in den eigenen Reihen. Das von Eifersüchteleien und Zwangsneurosen gebeutelte Ermittlerteam steht vor schier unlösbaren Aufgaben.

Als schließlich die hübsche, von Männern umworbene und von Frauen verdammte Polizeifotografin Milena Breiter in das Visier des Serienmörders gerät, kann ausgerechnet die graueste aller grauen Mäuse unter Lebensgefahr einen entscheidenden Hinweis auf die Lösung liefern.

Quelle: Silberburg-Verlag

Gewinnen Sie bei unserem aktuellen Quiz u.a. drei handsignierte Krimis „Mütterlein, tanz den Tod mit mir“ von Rosemarie Brilmayer!

>> http://www.klinikticker.de/gewinnspiel/

 


Hebamme: Beruf und Berufung

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Ein Kind auf die Welt zu bringen ist für eine Frau ein sehr intensives und emotionales Erlebnis. Bei jeder Geburt ist eine Hebamme dabei. Ein Beruf, der bei vielen jungen Frauen weiter hoch im Kurs steht: Rund 230 von ihnen bewerben sich jährlich um einen der 15 Ausbildungsplätze an der Hebammenschule des Universitätsklinikums Heidelberg. Cordula Fischer (links im Bild), Leiterin der Hebammenschule an der Akademie für Gesundheitsberufe, spricht über Vertrauen, Empathie, Berufung und Sinnhaftigkeit und blickt auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen.

Radiopodcast „Hebamme – Beruf und Berufung“:

 

„Ein Zimmer, 21 ½ Schuh lang und 18 Schuh breit“

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Ein Streifzug durch die 250-jährige Geschichte der Hebammenschule in Heidelberg

Für viele Jahrhunderte lag die Betreuung von Schwangeren und Gebärenden in den Händen der Hebammen, die ihr Wissen und ihre Erfahrung von einer Generation zur nächsten weitergaben. Erst im 18. Jahrhundert begannen sich Ärzteschaft, öffentliche Verwaltungen und Regierungen für das Hebammenwesen zu interessieren. Erste Hebammenschulen mit Entbindungsanstalten wurden in Straßburg (1728), Berlin und Göttingen (1751) ins Leben gerufen. Es dauerte nicht mehr lange, bis die Ausbildung der Hebammen auch in Baden neu geordnet wurde.

1759 Sieben Jahre vor der Gründung der Heidelberger Hebammenschule wurde die Hebammenausbildung in Baden in den „Instruktionen für den Hebammenmeister“ geregelt. Es war der Beginn der staatlichen Ausbildung, für die Ärzte zuständig sein sollten, obwohl diese weder Erfahrung in Geburtshilfe noch Zugang zu schwangeren Frauen bzw. Geburten hatten. Zumindest die praktische Ausbildung oblag somit wohl weiter den Hebammen. Ab 1786 wurden zu Übungszwecken auch sog. „Phantome“ –  Modelle eines weiblichen Unterkörpers aus Holz und Stoff – eingesetzt.

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Bildquelle: Kurfürstin Elisabeth Auguste, Johann Heinrich Tischbein der Ältere, Gemälde aus dem 18. Jhdt., Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg

1766 Die Heidelberger Hebammenschule wurde auf Veranlassung von Kurfürst Carl Theodor und Kurfürstin Elisabeth Auguste als Gebäranstalt mit Schule in Mannheim gegründet – „zur Ausbildung von Hebammen und zur Verhütung des Kindsmordes“. Laut Erlass des Kurfürsten hatten zukünftig alle kurpfälzischen Hebammen diese Schule zu durchlaufen. Als praktische Ausbildungsstätte diente das Gebärhaus im „Bichtlerischen Häuslein“ (heute N6) – einer armseligen Baracke mit zwölf Betten und katastrophalen hygienischen Bedingungen. Aufgenommen wurden vor allem ledige Schwangere, die von der Stadtverwaltung einen „Toleranzschein“ erhalten hatten. Laut kurfürstlicher Bestimmung drohte diesen Frauen ansonsten eine sechswöchige Haftstrafe bei Wasser und Brot auf der Bürgerwache.

1775 Die Hebammenordnung beschrieb die Eigenschaften, die man von den zukünftigen Hebammen erwartete: „… ein solches Weib seye eines ehrlichen Herkommens, von guter Aufführung, fromm, leutselig, beliebt, gewillig, verschwiegen, gelehrig, gesund, könne wohl lesen, seye nicht jünger als 30 und nicht älter als 45 Jahre und habe auch selbst ein oder mehrere Kinder geboren, ohne annoch mit vielen Kindern oder einer stärkeren Haushaltung beladen zu seyn.“ Zur Ausbildung mitgebracht werden mussten ein Annahmezeugnis der Gemeinde (dort bestimmten die verheirateten Frauen, wer aus ihrem Kreis in der Gemeinde das Amt der Hebamme übernehmen sollte) sowie Geld für Verpflegung, Lehrbuch, Prüfung und Zeugnis. Zwischen 1767 und 1785 durchliefen 423 Hebammen in 21 Kursen die dreimonatige Ausbildung.

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Gebährstuhl aus dem Jahr 1775. ©TECHNOSEUM, Foto: Klaus Luginsland.

Der Gebärstuhl aus dem Jahr 1775 gibt einen älteren Typus mit noch starrer Rückenlehne wieder. Die seitlich eingesteckten Fußteile gingen verloren. Die Gebärende saß aufrecht mit ausgestreckten, leicht gespreizten Beinen vor der Hebamme, die der werdenden Mutter gegenüber auf einem kleineren Schemel saß und den Geburtsvorgang mitverfolgte. In der Regel hatte die Hebamme den Stuhl mit zur Schwangeren gebracht. Der besseren Transportabilität wegen ist der Stuhl zusammenklappbar.

1782 wurden in der Mannheimer Gebäranstalt 72 schwangere Frauen betreut. Die größte Anzahl Schwangerer ist für das Jahr 1787 dokumentiert (96), die geringste für die Jahre 1797 und 1803 (jeweils 25).

1796 Österreichische Kanonen brachten das „Bichtlerische Häuslein“ zum Einsturz. Neues Domizil wurde ein zur Mästung des Hof-Federviehs bestimmtes Gebäude in der Bensheimer Gasse.

1803 Aus diesem Jahr existiert ein von Dr. Lorenz Fischer, dem Leiter der Mannheimer Anstalt, unterzeichnetes Verzeichnis derjenigen Hebammen solche dem Lehr Cours beywohnten und wie dieselben in ihrer Prüfung bestanden sind. Der erste aufgeführte Eintrag bzw. Name lautet Katharina Elisabetha Rohrmännin von Schlierbach, reformierter Religion wurde geprüft d 31ten May Morgens und bestanden in ihrer Prüfung. —- Sehr gut.

Insgesamt belegt das Verzeichnis die erfolgreiche Teilnahme und den Abschluss der Lehre von neun Hebammen.

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Franz Anton Mai. Bildquelle: Universitätsarchiv.

1805 Franz Anton Mai, von 1805 bis 1810 Vorsteher der Anstalt und Rektor der Heidelberger Universität, riet 1805 Carl Theodors Nachfolger, Kurfürst Karl-Friedrich, die Einrichtung nach Heidelberg zu verlegen und an die Hochschule anzuschließen.

Der Umzug erfolgte noch im selben Jahr in das ehemalige Dominikanerkloster, Ecke Hauptstraße/Brunnengasse. Die Räume teilte man sich mit dem medizinisch-klinischen Institut, der Anatomie und dem Botanischen Institut. Zunächst war für die Patientinnen der dritte Stock vorgesehen.

Bald jedoch wurde einer von den drei Flügeln des Gebäudes für die Entbindungsanstalt eingerichtet. Die zur Verfügung stehenden Räume bestanden aus drei großen Zimmern für Schwangere, einem Geburtszimmer, drei Zimmern für kranke Frauen und drei Zimmern für Wöchnerinnen, an die sich eine räumlich getrennte Inkognito-Abteilung mit vier Zimmern anschloss.

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Nach dem Umzug von Mannheim nach Heidelberg fand die Hebammenschule zunächst im Dominikanerkloster ihr neues Zuhause. Bildquelle: Universitätsarchiv.

Auf Drängen des Chirurgen Chelius, der seit 1807 in Heidelberg wirkte, fand 1818 auch noch die Chirurgische Klinik mit zwölf Betten Unterkunft im Dominikanerkloster. Spätestens jetzt waren die Kliniken und Institute so sehr zusammengedrängt, dass sie unmöglich länger dort bleiben konnten.

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Von 1818 bis 1884 war die Gebäranstalt im Marstallhof untergebracht. Bildquelle: Universitätsarchiv.

1818 Unter Mais Nachfolger Franz Carl Nägele wurden Räume im 3. Stock der Kaserne im Marstallhof bezogen, wo auch die Chirurgische Klinik mitsamt Operationssaal untergebracht wurde. Doch auch dort wurden die Verhältnisse schon bald untragbar: 1828 berichtete Nägele, das ihm für mehr als 200 Geburten, 30 praktizierende Medizinstudenten und die Ausbildung der Hebammen nur fünf Zimmer zur Verfügung stünden. Die Zimmer waren „21 ½ Schuh lang und 18 Schuh breit“. Eines dieser Zimmer diente als Gebärzimmer, zwei der Unterkunft von Schwangeren und in den beiden anderen mussten sich zeitweilig 16-18 Wöchnerinnen gemeinsam mit ihren Kindern aufhalten.

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Franz Carl Nägele legte schon früh großen Wert auf die professionelle Zusammenarbeit zwischen Arzt und Hebamme. Bildquelle: Universitätsarchiv.

1822 Ab sofort wurden in Heidelberg nicht nur die Hebammen der Neckarregion ausgebildet, sondern auch die des Main-Tauber-Kreises. Ab 1825 mussten auch alle ärztlichen Geburtshelfer des Landes Baden per Regierungsverordnung ihren praktischen Lehrkurs in Heidelberg absolvieren.

1830 wurde die Gebäranstalt in einen Neubau über dem westlichen Flügel des Marstallhofs verlegt. Zeitgleich publizierte der Leiter Franz Carl Nägele ein „Lehrbuch der Geburtshilfe für Hebammen“ und bezog darin immer wieder auch explizit das praktische Wissen erfahrener Hebammen ein. Auch sonst legte er großen Wert auf die professionelle Zusammenarbeit zwischen Arzt und Hebamme. Im Gegensatz zu anderen Geburtshelfern wie z.B. Friedrich Benjamin Osiander, der im Göttinger Entbindungshospital 40 Prozent aller Entbindungen mit der Zange durchführen ließ, war Nägele ein Förderer der normalen Geburt. Er plädierte dafür, eine unkomplizierte Entbindung der Hebamme zu überlassen und nur im Notfall, mit größter Eleganz und Achtsamkeit, operativ einzugreifen. Dazu diente u.a. die von ihm entwickelte „Nägelsche Zange“, die noch heute in Gebrauch ist. Bekannt waren auch seine „Phantomübungen“ – ein tägliches Übungsprogramm für seine Hebammen und Medizinstudenten – um zu lernen, wie Kindern bei regelwidrigen Geburten zur Welt geholfen werden kann. Bis heute gehören diese Übungen zur „guten Schule“ der Heidelberger Hebammenausbildung. Mit Nägeles Namen verbindet sich auch die Errechnung des Geburtstermins aus der Menstruationsanamnese und eine besondere Form der Beckenanomalie. Er bereicherte die damaligen Vorstellungen über die Geburtsmechanik um Begriffe wie Beckenneigung, Beckenachsen und Führungslinie, die bis heute ihre Bedeutung erhalten haben. Weite Verbreitung fand seine Veröffentlichung „Das schräg verengte Becken“ mit der Beschreibung einer einseitigen Ileo-Sacral-Synostose. Sein Wissen rund um Schwangerschaft und Geburt machten Nägele zum wohl berühmtesten Heidelberger Geburtshelfer.

1844 kam es zu einem erneuten Ortswechsel innerhalb des Marstallhofs. Es ging zurück in die Kaserne, die nun aber als Ganzes genutzt werden konnte.

1849  Aufgrund der Einquartierung preußischer Truppen in Heidelberg wurde ein erneuter Umzug notwendig. Bis zur Rückverlegung in den Marstall im Jahr 1951 fand die Gebäranstalt im Kreisgerichtsgebäude ihr neues Zuhause.

1853 wurden 43 Hebammen in Heidelberg ausgebildet. Im Fünfjahres-Durchschnitt waren es zur damaligen Zeit ca. 33 Auszubildende pro Jahr.

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Ferdinand Adolph Kehrer knüpfte seinen Wechsel nach Heidelberg an den gleichzeitigen Bau einer neuen Klinik. Bildquelle: Universitätsarchiv.

1884 erfolgte unter dem Geburtshelfer und Hebammenlehrer Ferdinand Adolph Kehrer, Leiter der Klinik von 1881 bis 1902, der nächste Umzug, der für lange Zeit auch der letzte bleiben sollte. Kehrer, zuvor in Gießen, nahm den Ruf nach Heidelberg nur unter der Bedingung an, einen Neubau errichten zu dürfen. So entstand an der Ecke Voß- und Thibautstraße die Frauenklinik, die 1884 bezogen wurde. Die Hebammenschule wurde in Form eines Internats in einem Nebengebäude untergebracht. Mit in der Schule wohnte auch die Oberhebamme, die bis zum Ende der 1970er Jahre zugleich die Schulleiterin war. Bekannt wurde Kehrer auch aus einem anderen Grund: Er führte am 25. September 1881 bei Kerzenschein in einem Bauernhaus in Meckesheim bei Heidelberg einen Kaiserschnitt mit einer neuen Methode durch. Seine neue Kaiserschnittmethode sorgte dafür, dass Mutter und Kind erstmals gute Überlebenschancen hatten.

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Die neue Frauenklinik zwei Jahre nach ihrer Eröffnung im Jahr 1886. Bildquelle: Universitätsarchiv.

1886 Während die Mannheimer Gebäranstalt einhundert Jahre zuvor mit nur zwölf Betten als Zufluchtsort für wenige ledige und mittellose Schwangere gegründet worden war, suchten nun zunehmend auch bürgerliche Frauen die neue Frauenklinik mit Geburtshilfe-Abteilung auf. Gründe waren u.a. die Beherrschung des Kindbettfiebers, die hygienischen Verhältnisse sowie Fortschritte auf dem Gebiet der operativen Gynäkologie und Narkose.

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Katharina Schemenau, Heidelberger Hebammenschülerin 1904. Bildquelle: Stadtarchiv Mannheim.

1904 Katharina Schemenau, geboren 1875 in Hüffenhardt, schloss ihre Ausbildung an der Hebammenschule in Heidelberg mit einer guten Bewertung ab. So wie ihr dürfte es wohl vielen jungen Frauen der damaligen Zeit gegangen sein: Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, standen ihr wenige Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten offen. Das Geld für die Ausbildung zur Hebamme verdiente sie sich in den Jahren zuvor als Dienstmädchen. Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie zuerst als Unterhebamme im Mannheimer Wöchnerinnenasyl, anschließend machte sie sich in Mannheim selbstständig.

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Hebammenschule 1908. Foto: Josef Knippschild, Heidelberg.

1908 „Hebammenklasse“ an der Heidelberger Hebammenschule. 18 Jahre zuvor, am 22. September 1890, fand in Berlin der erste deutsche Hebammentag mit über 900 Frauen statt. Hierbei ging es hauptsächlich um das Einkommen. Auch forderte die Versammlung eine gründlicheDesinfektion in Kreißsälen und Geburtszimmern.

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Das Heinsteinwek in Wieblingen, seit 2006 die neue Heimat der Hebammenschule.

2006 Nach 122 Jahren in der Frauenklinik in Bergheim löste sich die Hebammenschule zumindest räumlich von der Universitäts-Frauenklinik und zog nach Wieblingen in das Heinsteinwerk, die Heimat der neu gegründeten Akademie für Gesundheitsberufe AfG.

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Die Frauenklinik befindet sich seit 2013 Im Neuenheimer Feld.

 

Während hier der theoretische Unterricht stattfindet, steht den angehenden Hebammen mit der neuen Frauenklinik im Neuenheimer Feld seit 2013 eine der modernsten Geburtskliniken in Deutschland als praktische Ausbildungsstätte zu Verfügung.

 

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Moderner Kreißsaal in der neuen Universitäts-Frauenklinik.

In der neuen Frauenklinik gibt es vier moderne, freundlich gestaltete und geräumige Kreißsäle. Davon ist jeder mit einem modernen Kreißbett ausgestattet, das verschiedene Positionen ermöglicht. Darüber hinaus stehen Gebärhocker, Pezziball, Gebärseil und Entspannungsbadewannen bereit.

 

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Professor Dr. Christof Sohn, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Frauenklinik.

 

Professor Dr. Christof Sohn, seit 2004 Ärztlicher Direktor der Universitäts-Frauenklinik, in einem der vier Kreißsäle. Zwei davon sind mit Entbindungsbadewannen für Wassergeburten oder auch für Entspannungsbäder während der Eröffnungsphase ausgestattet. Die Neugeborenen-Intensivstation ist an den Kreißsaalbereich angeschlossen, so dass ein Transport von Kindern, insbesondere von kleinen Frühchen, in eine anderes Gebäude und nicht zuletzt eine Trennung von Müttern und Kindern vermieden wird.

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Gruppenbild der Hebammen in der Frauenklinik aus dem Jahr 2016.

Im Kreißsaal arbeiten unter Christina Horst, Bereichsleitung Geburtshilfe, über 20 Hebammen. In einer Schicht stehen mindestens zwei Hebammen zur Verfügung. Durch die angegliederte Hebammenschule gibt es auch immer Hebammen-Schülerinnen, die gerade im Kreißsaal eingesetzt werden. Zum Team gehören auch ein Kreißsaalarzt und ein Oberarzt, die rund um die Uhr im Hause verfügbar sind. Auch Anästhesisten und Kinderärzte der Neugeborenenintensivstation sind ständig vor Ort.

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Ausbildung an der Hebammenschule Heidelberg.

Das Team der Hebammenschule besteht aus fünf hauptamtlichen Lehrkräften, einer Sekretärin sowie nebenamtlichen Dozenten. Die Ausbildung zur Hebamme dauert drei Jahre. Sie findet in einem Wechsel von Unterrichtsblöcken und Praxisphasen statt und endet mit einer staatlichen Prüfung.

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Cordula Fischer, Leiterin der Heidelberger Hebammenschule, im Unterricht.

 

Cordula Fischer, Leiterin der Heidelberger Hebammenschule, im Unterricht. Die theoretische Ausbildung findet im Blocksystem statt; unterschiedlich lange Unterrichtswochen wechseln sich mit Praxisphasen ab. Die theoretische Phase umfasst rund 1.750 Stunden.

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Hebammenausbildung in Heidelberg.

 

 

 

Die theoretische Ausbildung findet im Blocksystem statt; unterschiedlich lange Unterrichtswochen wechseln sich mit Praxisphasen ab. Die theoretische Phase umfasst rund 1.750 Stunden. Bei der praktischen Ausbildung werden Sie von Praxisanleiterinnen begleitet, die eng mit den Lehrerinnen der Schule zusammenarbeiten. Eingesetzt werden die Schülerinnen in folgenden Bereichen: In unterschiedlichen Kreißsälen, auf Schwangeren-, Mutter-Kind- und gynäkologischen Stationen, in Hebammenpraxen, in der Kinderklinik, dem OP, in der Schwangerenambulanz und im Pränataldiagnostischen Ultraschall der Universitäts-Frauenklinik.

Bildquellen der letzten acht Bilder: Alle Universitätsklinikum Heidelberg

Text- und Datenquellen:

– Dissertation zur Erlangung des medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Gesamtfakultät der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg, vorgelegt von Konrad Buttron Heppenheim a. d. Bergstraße, 1981

– Zeitenwandel. Frauengenerationen in der Geschichte Mannheims. Von Ilse Thomas (Herausgeber), Sylvia Schraut (Herausgeber); Mannheim: Ed. Quadrat, 1995

– Universitätsarchiv Heidelberg

Weitere Informationen:

>>Homepage der Universitäts-Frauenklinik

>>Homepage der Hebammenschule

Zu Besuch in der Technischen Orthopädie

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Einzige universitäre Abteilung dieser Art in Deutschland

04_20150413_techortho_094In der Technischen Orthopädie, einer Abteilung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, werden jährlich über 5.000 Patienten betreut. Diese kommen zum großen Teil aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus anderen europäischen Ländern, Asien oder Afrika, um sich in Schlierbach behandeln zu lassen. Über 80 Mitarbeiter in sechs hochspezialisierten Fachbereichen machen die Technische Orthopädie zur größten technisch orthopädischen Abteilung an einer Universitätsklinik in Deutschland. Ein Versorgungsteam aus Ärzten, Technikern, Physio- und Ergotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern kümmert sich um die Patienten. Die Abteilung arbeitet mit verschiedenen klinischen Bereichen eng zusammen und ist zudem in Ausbildung und Forschung aktiv. Das Besondere: Die orthopädietechnischen Hilfsmittel – von der einfachen Lagerungsschiene bis zur High-End-Prothese aus Karbon – werden in eigenen Werkstätten individuell für den Patienten angefertigt.

00-ortholuffaufnahme 01_20150413_techortho_026 02_20150413_techortho_054 03_20150413_techortho_075 04_20150413_techortho_094 05_20150415_techortho_488 06_20150413_techortho_190 07_20150413_techortho_220 08_20150413_techortho_245 09_20150415_techortho_352 10_20150415_techortho_442 11_20150415_techortho_389 12_i_201509210048866-tech-orthopaedie-junge-aus-russland 13_i_laufuebung-junger-patient-aus-russland-unterschenkelorthese

 

2015 wurde die Technische Orthopädie  – das Universitätsklinikum Heidelberg ließ sich diese Maßnahme 3,5 Millionen Euro kosten – umfangreich saniert.  Dank eines Umbaus der Bestandsflächen und eines zusätzlichen Neubaus  auf einer  Gesamtfläche von circa 1.500 Quadratmetern bietet sie nun Patienten und Mitarbeitern deutlich bessere Bedingungen. Dazu gehören z.B. ein großzügig gestalteter Empfangsbereich, neue und größere Anprobenräume für Prothesen- oder Orthesenträger und zwei Laufparcourseinheiten für Patienten mit  Beinprothesen. Die Mitarbeiter profitieren von größeren Werkstätten und arbeiten an ergonomischen Arbeitsplätzen mit modernen Maschinen und Lüftungssystemen.

Aufgrund der interdisziplinären Krankenversorgung und der Anbindung an Forschung und Lehre nimmt die Technische Orthopädie des Zentrums für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie eine einzigartige Position in Deutschland ein. Die Vergrößerung und Modernisierung 2015 passt zudem zu dem universitären Auftrag des Klinikums, schwerstkranke Patienten mit hochspezialisierten Leistungen zu versorgen.

In unserer Online-Bildergalerie stellen wir die Abteilung vor:

00-ortholuffaufnahmeDie Technische Orthopädie gehört zur Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie innerhalb des Zentrums für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie in Schlierbach. In der Technischen Orthopädie werden jährlich über 5.000 Patienten betreut.

 

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Nach der Erweiterung der Technischen Orthopädie 2015 präsentiert sich der Empfangsbereich für Patienten und Besucher hell und freundlich. Die Vergrößerung und Modernisierung passt zu dem universitären Auftrag des Klinikums, schwerstkranke Patienten mit hochspezialisierten Leistungen zu versorgen.

02_20150413_techortho_054Eine junge Patientin nach Oberschenkelamputation gemeinsam mit Daniel Weber, Abteilung für Beinprothetik, bei der dynamischen Anprobe und Justierung ihrer Prothese. Der Bereich kümmert sich um die Versorgung der unteren Extremität bei erwachsenen Patienten. Angeboten wird das gesamte Spektrum prothetischer Versorgung – nach aktuellsten Erkenntnissen und auf höchstem Qualitätsstandard.

03_20150413_techortho_075Die Patientin hat ein elektronisches Prothesenkniegelenk und übt im Laufparcours, um wieder einen natürlichen Gangablauf zu erhalten. Die jahrzehntelange Erfahrung der Orthopädietechniker spiegelt sich auch in Hüftexprothesen und Hemipelvektomieprothesen wider, die aufgrund des hohen Amputationsniveaus jedoch nur sehr selten angefertigt werden.

04_20150413_techortho_094Boris Bertram, Abteilung für Prothetik und Orthetik der oberen Extremität, prüft bei einem jungen Mann nach Oberarm- und Oberschenkelamputation die muskulären Steuersignale für eine speziell für den Arbeitseinsatz konzipierte myoelektrische Armprothese. Bei dieser wird die durch Muskelkontraktion entstehende elektrische Spannung auf der Haut gemessen und zur Steuerung der Prothese genutzt.

05_20150415_techortho_488In der Abteilung für Armprothetik / Armorthetik werden sämtliche Versorgungen im Bereich der oberen Extremität durchgeführt. Angefangen von Fingerschienen über Lähmungsapparate, Schmuckprothesen, aktive Greifarme und myoelektrische Armprothesen. Es kommen alle Schaft- und Prothesensysteme zum Einsatz. Die Versorgungen gerade im Bereich der oberen Extremität erfordern sehr große Erfahrung und ein „Händchen“ zum Tüfteln. So verfügt die Abteilung über das „Know how“ und den Maschinenpark, um auch außergewöhnliche Lösungen zu realisieren. Armamputierte aus der ganzen Welt stellen sich in Schlierbach zur Prothesenversorgung vor.

06_20150413_techortho_190Anprobe eines Heidelberger Schaumstofflagerungssystems. Orthopädietechniker Mathias Schleyer, Abteilung Bandagistik, sowie Mutter mit ihrer Tochter, die an einer Infantilen Zerebralparese (IZP) leidet.

 

 

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Mathias Schleyer ist der Experte für die individuelle Anfertigung von Lagerungssystemen, Miedern, Halsorthesen und anderen Bandagen. Das Heidelberger Schaumstofflagerungssystem – dabei werden Körperformen in Schaumstoffmatratzen individuell eingefräst – wurde gemeinsam mit den Ärzten der Abteilung für zerebral bewegungsgestörte Patienten und den darauf spezialisierten Physiotherapeuten entwickelt.

 

 

 

08_20150413_techortho_245Das Schaumstoff-Lagerungssystem kommt bei schwerstbehinderten Kindern mit spastischen Lähmungen zum Einsatz. Es ermöglicht eine gut korrigierte und bei Bedarf tonushemmende Lagerung in bis zu vier Stellungen auf einer Matratze.

 

09_20150415_techortho_352Patientin mit gelähmter Oberschenkelmuskulatur bei der dynamischen Anprobe einer Oberschenkelorthese mit situativer Gangphasensteuerung. Rudolf Kaschuba stellt die neue Orthese aus Karbon so ein, damit die Patientin wieder frei und flüssig gehen kann. Die Abteilung für Beinorthetik fertigt Orthesen für alle denkbaren Defizite der unteren Extremität an. Schwerpunktmäßig werden Patienten mit  infantiler Zerebralparese und Spina bifida versorgt. Selbstverständlich werden auch alle anderen orthetisch relevanten Krankheitsbilder wie Poliomyelitis, Muskeldystrophie, Querschnittlähmung usw. von der Abteilung für Beinorthetik abgedeckt.

10_20150415_techortho_442Maxi Mehner, Orthopädietechnikerin der Beinorthetik, probiert einem jungen Patienten mit infantiler Zerebralparese (IZP) eine dynamische Unterschenkelkarbonfederorthesen mit integrierter knöchelübergreifender Orthese an.

 

 

 

 

 

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Anschließend übt Maxi Mehner mit dem jungen Patienten das Laufen.

 

 

 

12_i_201509210048866-tech-orthopaedie-junge-aus-russlandRudolf Kaschuba und Claudia Weichold passen einem jungen Patienten aus Russland eine Unterschenkelorthese an. Auch dieser Patient leidet seit seiner Geburt an einer infantiler Zerebralparese (IZP). Wie er werden jedes Jahr zahlreiche Patienten aus dem Ausland in der Technischen Orthopädie versorgt.

 

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Nach der Anpassung folgt die Laufübung.  Rudolf Kaschuba übt mit dem Patienten aus Russland die ersten Schritte mit seiner neuen Unterschenkelorthese.

 

 

> Zur Homepage der Technischen Orthopädie

 

 

 

 

 

Lila Damen engagieren sich sozial

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Spendenaktion für die Weihnachtsaktion der Rhein-Neckar-Zeitung bringt 1.400 Euro

Die Lila Damen am Universitätsklinikum Heidelberg haben nicht nur ein großes Herz für die Patientinnen und Patienten, sondern zeichnen sich auch sonst durch großes gesellschaftliches Engagement aus. Am Montag, 19. Dezember, überreichten die Lila Damen der Kopfklinik einen Scheck über 1.400 Euro an die Weihnachtsaktion der Rhein-Neckar-Zeitung. Die Zeitung unterstützt mit ihrer jährlichen Sammelaktion bedürftige, in Not geratene Mitbürger. Den Betrag von 1.400 Euro hatten die Lila Damen in den Wochen zuvor in den Ambulanzen der Kopfklinik gesammelt. Auch in den anderen Klinikgebäuden des Universitätsklinikums baten die Lila Damen um Geldspenden. Die Erlöse kommen der Notfallseelsorge im Rhein-Neckar-Kreis, der Bahnhofsmission Heidelberg, dem Obdachlosenverein e.V. und dem Haus des Lebens in Viernheim zu Gute.

Die wegen ihrer fliederfarbenen Dienstkleidung als Lila Damen betitelten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer verbringen jeweils ein oder zwei Vormittage pro Woche im Klinikum und kümmern sich dort in den Ambulanzen und Stationen um Patienten und Angehörige. Sie übernehmen kleine Besorgungen, verteilen Zeitschriften und Getränke und nehmen sich Zeit für persönliche Gespräche. Längst sind sie zu einem festen unverzichtbaren Bestandteil des Klinikums geworden.

Die Ökumenische Krankenhaus-Hilfe Lila Damen Heidelberg wurde 1981 vom evangelischen Klinikpfarrer Rudolf Kremers gegründet. Mittlerweile gehören sie zu den aktivsten Gruppen in Deutschland bezüglich Mitarbeiterzahl und Umfang der Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten.

>> Zur Homepage der Lila Damen

 

„Natürliche Waffen“ gegen Krebs

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Gnydia_Ausgezeichnet Dr GnydiaWer: Dr. Georg Gdynia, kommissarischer Sektionsleiter der Sektion „Molekulare Tumorpathologie“ am Pathologischen Institut des Universitätsklinikums Heidelberg –

Was: Landesforschungspreis 2016 für angewandte Forschung, vergeben vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, dotiert mit 100.000 Euro

Wofür: Für die Therapie von Krebserkrankungen gibt es bislang kein Allheilmittel. So unterschiedlich die Diagnosen, so verschieden sind die Therapieformen, die im Einzelfall ratsam sind. Man spricht zunehmend von einer personalisierten Krebsmedizin, bei der eine effiziente, individuelle Immunantwort die wirkungsvollste Waffe im Kampf gegen maligne Tumore zu sein scheint. Dr. Georg Gdynia hat sich gemeinsam mit seinem interdisziplinären Forscherteam intensiv mit molekularer Tumorpathologie auseinandergesetzt, um solche Immunantworten zu finden. Und er setzt sich im Besonderen dafür ein, seine Forschung in konkrete, angewandte onkologische Konzepte zu überführen. Für diese herausragenden Leistungen, die die Therapie und Diagnose von Krebserkrankungen gleichermaßen revolutionieren könnten, erhielt er im Dezember 2016 den mit 100.000 Euro dotierten Landesforschungspreis für angewandte Forschung.

Der Landesforschungspreis für Grundlagenforschung ging 2016 an Professor Dr. Fedor Jelezko. Der Physiker leitet seit 2011 das Institut für Quantenoptik an der Universität Ulm. Er wird für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Quantentechnologie ausgezeichnet.

Über die Vergabe des Forschungspreises entscheidet eine interdisziplinäre Jury, die aus angesehenen, erfahrenen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen besteht. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst schreibt den Landesforschungspreis im jährlichen Wechsel mit dem Landeslehrpreis aus. Die nächste Verleihung des Landesforschungspreises findet im Jahr 2018 statt.

5.12.2016, Stuttgart: Verleihung des Landesforschungspreises und des Preises für mutige Wissenschaft durch Ministerin Theresia Bauer. (Foto: MWK BW/ Jan Potente)

Verleihung des Landesforschungspreises und des Preises für mutige Wissenschaft durch Ministerin Theresia Bauer. (v.l.n.r.): Dr. Georg Gdynia; Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst; Professor Dr. Fedor Jelezko.  (Foto: MWK BW/ Jan Potente)

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit neuster Mikroskopietechnik den Tricks des Influenza A-Virus auf der Spur

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Dr Susann Kummer PortaitWer: Dr. Susann Kummer, Zentrum für Infektiologie –

Was: Anita- und Friedrich-Reutner Preis für Medizinische Forschung der Medizinischen Fakultät Heidelberg, dotiert mit 7.000 Euro

Wofür: Was spielt sich bei einer Infektion mit dem Influenza A-Virus in den befallenen Lungenzellen auf molekularer Ebene ab? Diese Fragestellung erforscht die Virologin Dr. Susann Kummer mithilfe moderner, hochauflösender Mikroskopietechnik. Für ihre wissenschaftliche Arbeit wurde sie mit dem Anita- und Friedrich-Reutner Preis für Medizinische Forschung der Medizinischen Fakultät Heidelberg ausgezeichnet. Influenza-Viren verursachen eine der häufigsten Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege, die Grippe. Dabei löst der Subtyp A saisonale Grippe-Wellen aus.

Bei Influenza-Viren verändern sich die Oberflächenproteine der Virushülle stetig. Deshalb muss auch der Impfstoff jedes Jahr neu angepasst werden. Außerdem verlieren antivirale Medikamente ihre Wirksamkeit. So weisen viele Influenzaviren gegen Amantadin, ein früher häufig verwendetes Medikament, Resistenzen auf. „Die Suche nach spezifischen Angriffspunkten für neuartige antivirale Strategien ist für eine effektive Behandlung notwendig“, so Dr. Susann Kummer. „Insbesondere für die Entwicklung von längerfristig wirksamen Medikamenten benötigen wir dringend detailliertes Wissen über den gesamten Ablauf der Virusvermehrung in unseren Zellen.“

Mit älteren Methoden der Fluoreszenz- Mikroskopie lassen sich aufgrund der geringeren Auflösung diese winzigen Strukturen nicht darstellen. „Was sich in der lebenden Zelle nach der Infektion abspielt, lässt sich nun dank der hochauflösenden Mikroskopie detailliert untersuchen. Im Bereich der Influenza- Forschung betreten wir damit Neuland“, so Dr. Susann Kummer.

Mit dem jährlich vergebenen und mit 7.000 Euro dotierten Preis unterstützt Stifter Professor Dr. Friedrich Reutner, Ehrensenator der Universität Heidelberg, Nachwuchswissenschaftlerinnen der Medizinischen Fakultät in ihren Forschungsvorhaben. Insbesondere werden solche Leistungen ausgezeichnet, die klinisch relevante Forschungsfragen aufgreifen.

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Bei der Verleihung des Anita und Friedrich Reutner Preises (v.l.): Stifter Prof. Dr. Friedrich Reutner, Ehrensenator der Universität Heidelberg, Preisträgerin Dr. Susann Kummer, Stifterin Anita Reutner und Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Kräusslich. Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

Chronische Gefäßentzündungen besser verstehen

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Staudacher_IngoWer: Dr. Ingo Staudacher, Assistenzarzt der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, Medizinische Universitätsklinik Heidelberg –

Was: Forschungsförderung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. für Nachwuchswissenschaftler. Die Fördersumme beträgt 49.000 Euro für den Zeitraum von einem Jahr

Wofür: Chronische Entzündungen in den Arterienwänden markieren den Beginn der weit verbreiteten Gefäßerkrankung Atherosklerose. Der Nachwuchswissenschaftler untersucht, welche molekularen Prozesse in Gefäßwand und herbeigelockten Immunzellen schließlich die Bildung der gefährlichen Ablagerungen in den Arterien verursachen. „Die Interaktion zwischen Immunzellen, die sich in der Gefäßwand sammeln, und der Gefäßwand selbst spielt vermutlich eine wesentliche Rolle bei der Chronifizierung der Gefäßerkrankung“, so Staudacher. „Ein besseres Verständnis dieser Wechselwirkung könnte einen Ansatzpunkt für neue Therapien liefern.“


Erneute Auszeichnung für Hepatitis C-Forscher

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Portrait Bartenschlager I_201609130061845Wer: Professor Dr. Ralf Bartenschlager, Leiter der Abteilung für Molekulare Virologie am Zentrum für Infektiologie an Klinikum und Medizinischer Fakultät –

Was: Wissenschaftspreis der Hector Stiftung, dotiert mit 150.000 Euro

Wofür: Prof. Dr. Ralf Bartenschlager erhält den Preis für seine herausragenden Leistungen in der klinisch-medizinischen Grundlagenforschung. Dank seiner Arbeit ist Hepatitis C heute bei mehr als 95 Prozent der Patienten heilbar. Außerdem hat er mit seinem Team wichtige Beiträge zur Erforschung des Denguefiebers geleistet, der welthäufig häufigsten durch Stechmücken übertragenen Viruserkrankung.

1999 war es Bartenschlager erstmals gelungen, das Hepatitis-C-Virus im Labor zu vermehren. Da Viren Zellparasiten sind, die sich nur in lebenden Zellen vermehren, war dies für die Erforschung des Hepatitis-C-Virus von entscheidender Bedeutung. Nun konnte Bartenschlagers Team untersuchen, welche Faktoren bei der Vermehrung dieses Virus eine Rolle spielen und welche Substanzen dessen Vermehrungszyklus stoppen können. Damit war die Grundlage für die Entwicklung von Medikamenten gegen die chronische Hepatitis C geschaffen, die nach und nach die Leber zerstört und damit zur Leberzirrhose oder gar Leberkrebs führen kann. Aktuell beschäftigt sich Bartenschlager unter anderem mit der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Hepatitis C. Außerdem liefern seine Arbeiten neue Erkenntnisse über chronische Infektionen mit anderen Viren, zum Beispiel dem Hepatitis-B-Virus.

Entstehung und Therapie von Krampfadern auf der Spur

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Professor KorffWer: Professor Dr. Thomas Korff, Institut für Physiologie und Pathophysiologie, Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg –

Was: Förderpreis der der Schweizer Gesellschaft für Phlebologie, dotiert mit 9.500 Euro

Wofür:  Am 2. Februar wurde Professor Dr. Thomas Korff vom Institut für Physiologie und Pathophysiologie von der Schweizer Gesellschaft für Phlebologie auf der Jahrestagung in Pontresina mit ihrem Förderpreis ausgezeichnet. Das Preisgeld wird der Wissenschaftler nutzen, um seine Untersuchungen zur Entstehung und möglichen Therapie von Krampfadern fortzusetzen. Diese nicht nur kosmetisch, sondern auch gesundheitlich problematische Veränderung der Venen wird durch einen erhöhten Druck in diesen Gefäßen hervorgerufen. In ersten Experimenten konnte Prof. Korff zeigen, dass ein seit langem verwendeter schmerzlindernder und entzündungshemmender Wirkstoff diesen Umbauprozess hemmt. „Jetzt gilt es herauszufinden, welche mit der Entstehung von Krampfadern verbundenen zellulären und biochemischen Schritte der Wirkstoff beeinflusst“, so der Preisträger. Die dabei ablaufenden komplexen Vorgänge wird er sowohl an Organkulturen als auch mit einem von ihm entwickelten, für die Labortiere schonenden Versuchsansatz untersuchen. Seine Arbeiten könnten die Grundlage für medikamentöse Therapien zur Vorbeugung gegen die weit verbreitete Venenveränderung liefern.

Bereits 2014 wurde der Heidelberger Wissenschaftler ausgezeichnet, damals erhielt Professor Dr. Thomas Korff den Tierschutzpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

>>Zur Pressemeldung aus dem Jahr 2014

Professor Korff II Forschung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie verändert sich die Lebensqualität nach ästhetischer Nasen-Operation?

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Bulut_Cem_olcaycem137 (2)Preisträger: Dr. Olcay Cem Bulut, Klinik für Hals-Nasen und Ohrenheilkunde –

Auszeichnung: Preisträger 2016 der Arbeitsgemeinschaft Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Kopf-Halschirurgie (APKO) der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, „APKO-Preis 2016“, dotiert mit 500 Euro

Wofür: Sind Patienten nach einer ästhetischen Nasenoperation „glücklicher und zufriedener“  als vor dem Eingriff? Dieser Frage widmete sich der Preisträger in seiner Forschungsarbeit und entwickelte ein Messinstrument, um Veränderungen der Lebensqualität nach ästhetischer Nasenoperation aufzeigen zu können. Der auch als funktionelle Septorhinoplastik bezeichnete Eingriff hat das Ziel, durch die gleichzeitige Korrektur von äußeren und inneren Nasenpathologien eine bessere Nasenfunktion zu gewährleisten. Neben den funktionellen Aspekten spielen auch ästhetische Faktoren eine große Rolle für die subjektive Ergebnisbewertung durch die Patienten. Bisher waren Lebensqualitätsmessungen nach Septorhinoplastiken mit validierten Messinstrumenten kaum durchgeführt worden. Das entwickelte Instrument „Functional Rhinoplasty Outcome Inventory-17“  (FROI-17) lieferte in einer Befragung signifikante verbesserte Ergebnisse nach der Operation und ist somit in der Lage, bei Septorhinoplastik-Patienten die krankheitsspezifische Lebensqualität zu messen. Der FROI-17 kann dazu beitragen, die funktionelle Beeinträchtigung der Patienten zu evaluieren und die Notwendigkeit des chirurgischen Eingriffs zu bewerten.

Die Arbeitsgemeinschaft Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Kopf-Halschirurgie (APKO) der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie verleiht seit 2006 jährlich den „APKO-Preis“ für hervorragende Leistungen auf den Gebieten der klinisch-wissenschaftlichen oder experimentellen plastischen Gesichtschirurgie.

 

 

 

„Beim Operieren sprechen wir alle eine gemeinsame Sprache“

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Nachhaltiges Fortbildungskonzept: Weltweit einsehbare Lehrvideos zu urologischen Eingriffen

Hohenfellner_Markus_2Modernste Technik, nicht nur im OP: Etwa 500 Urologen aus aller Welt trafen sich im Februar zum Symposium „Semi-Live“ – „State-of-the-Art Surgical Procedures in Urologic Oncology, Reconstruction and Stones“ und erläuterten dort den Stand der urologischen Chirurgie mittels speziell zusammengestellter Operations-Videos. Parallel zum Symposium wurde die „Semi-Live-App“ freigeschaltet, über die Lehrvideos zu urologischen Eingriffen weltweit abrufbar sind. Klinikticker.de hat mit dem Initiator Prof. Dr. Markus Hohenfellner, Ärztlicher Direktor der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg, über das neue Lehrangebot gesprochen.

Klinikticker.de: Wie kam es zu der Idee, eine App zu entwickeln?

Prof. Dr. Markus Hohenfellner: Semi-Live ist das Fortbildungskonzept der Zukunft. Mithilfe von Videos können wir unser Wissen optimal diskutieren, denn beim Operieren sprechen wir alle eine gemeinsame Sprache. Damit Ärzte auch noch in Zukunft davon profitieren können, haben wir die „Semi-Live-App“ entwickelt.

Klinikticker.de: Welche Inhalte bietet die Anwendung ihren Nutzern?

Prof. Dr. Markus Hohenfellner: Über die App können sich Ärzte mehr als 100 Videos zu urologischen Eingriffen und möglichen Schwierigkeiten und Lösungsmöglichkeiten ansehen. Das Angebot umfasst die kompletten Inhalte der Symposien 2015 und 2017.

Klinikticker.de: Was kostet die App?

Prof. Dr. Markus Hohenfellner: Die App ist für den Nutzer kostenlos, da sie von der gemeinnützigen Europäischen Stiftung für Urologie in Heidelberg (EFU) finanziert wird. Die Stiftung setzt sich unter anderem für Tumorforschung, die Weiterbildung von Ärzten aus Schwellenländern und Ländern der Dritten Welt – beispielsweise durch die Übernahme der Teilnehmergebühr für die Semi-Live-Symposien inklusive Reisekosten – ein.

Klinikticker.de: Wann und wo findet das nächste Symposium statt?

Prof. Dr. Markus Hohenfellner: Das nächste Symposium wird 2019 in Rom stattfinden. Diese Veranstaltung wird erstmalig auch live nach Kuba übertragen werden. Im Jahr 2020 treffen wir uns in Indien.

Klinikticker.de: Werden die Operations-Videos, die dort gezeigt werden, ebenfalls in der App zur Verfügung gestellt?

Prof. Dr. Markus Hohenfellner: Selbstverständlich und die Leistungen sollen auch in Zukunft kostenfrei bleiben – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

SemiLiveApp Urologie

Die Live-App der Urologie.

Bild Lehrvideo _ Ausschnitt

Die Lehrvideos sind weltweit einsehbar.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Café für die Sammlung Prinzhorn – Mit Ihrer Hilfe schaffen wir es!

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Stimmen Sie bis zum 24. März 2017 – kostenlos und ohne jede Verpflichtung

Die Sammlung Prinzhorn ist ein Museum für Kunst von Menschen mit psychischen Ausnahme-Erfahrungen. Der weltweit einzigartige Fundus umfasst ca. 6.000 Zeichnungen, Aquarelle, Gemälde, Skulpturen, Textilien und Texte, die Insassen psychiatrischer Anstalten zwischen 1840 und 1945 geschaffen haben. 2001 erhielt die Sammlung ein eigenes Museumsgebäude, einen umgebauten alten Hörsaal der Neurologie auf dem Gelände des alten Universitätsklinikums in Heidelberg.

Für die Erweiterung der Sammlung Prinzhorn soll jetzt zusammen mit der IBA Heidelberg und der Crowdfunding-Plattform SPONSORT ein erster Grundstein gelegt werden: das Museumscafé Prinzhorn. Damit diese Idee Wirklichkeit werden kann, ist Ihre Unterstützung erforderlich! Bitte helfen Sie und stimmen Sie bis zum 24. März 2017 für das Projekt – kostenlos und ohne jede Verpflichtung.  

Und so können Sie die Sammlung Prinzhorn unterstützen:

  • Rufen Sie die Website https://sponsort.de/projekt/27 auf
  • Registrieren Sie sich in der Kopfzeile der Website unter dem Menüpunkt Login/Registrierung (Das ist notwendig, um sicherzustellen, dass es sich bei Ihnen um einen Menschen handelt und dass nicht doppelt abgestimmt wird.)
  • Dann öffnen Sie über den Aktivierungslink in der Antwortmail den eigenen Account.
  • Gehen Sie jetzt auf unser Café-Projekt und stimmen Sie für uns, indem Sie ein Fan des geplanten Museums-Cafés werden. Ihre Stimme wird nun hinzuaddiert. Vielen Dank!

Und darum geht es…

Die Vision:

Ein Kaffee nach dem Ausstellungsbesuch, eine Besprechung mit Kollegen oder ein leckerer Snack auf der sonnigen Terrasse: Das Museumscafé soll eine zwanglose Umgebung schaffen, in der man sich über die Kunst der Sammlung Prinzhorn genauso unterhalten kann wie über das Wetter oder Neuigkeiten aus dem Stadtteil. Das Museumscafé Prinzhorn im beschaulichen Areal des Altklinikums lädt zum Ausruhen, Unterhalten und Genießen ein. Ein Ort der Begegnung – mitten in Bergheim, ruhig und doch zentral. Helfen Sie, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Die Umsetzung:

Die bisherige Kantine der Psychiatrischen Klinik im Nachbargebäude der Sammlung Prinzhorn soll umgebaut und um einen ansprechend gestalteten Außenbereich erweitert werden. In der inklusiven Einrichtung sollen Patienten der Psychiatrischen Klinik unter fachkundiger Anleitung mitarbeiten und so an einen Arbeitsalltag herangeführt werden. Die erhoffte Gewinnsumme von 10.000 Euro reicht hierfür natürlich nicht aus, soll aber eine Detailplanung und den Start des Projektes sichern, der für April 2017 geplant ist.

Die Aktion:

Bis 2022 ist Heidelberg Labor der Stadtentwicklung und sucht mit der IBA nach Innovationspotentialen für die Wissensstadt von Morgen. Unter dem Leitthema „Wissen | schafft | Stadt“ ist die IBA Heidelberg in der gesamten Stadt aktiv und hilft, Prozesse und Bauprojekte zu initiieren, zu evaluieren und umzusetzen. Als erste kommunal veranstaltete Internationale Bauausstellung verfügt sie über keine speziellen Förderprogramme für Bauinvestitionen. Sie versteht sich als „Ideengenerator“ und Exzellenzinitiative für die Wissenschaftsstadt des 21. Jahrhunderts. Gemeinsam mit der IBA teilfinanziert SPONSORT 2017 fünf Projekte in Heidelberg. Dasjenige Projekt, das sich bis zum 24. März 2017 die meisten Fans auf SPONSORT sichert, erhält 10.000 Euro von SPONSORT und der IBA Heidelberg. Dieses Preisgeld dient der Teilfinanzierung des Gesamtprojektes. Im Anschluss an die Abstimmung werden die vier weiteren Projektinitiatoren dabei unterstützt, ihre Vorhaben auf SPONSORT über Crowdfunding und Sponsoring zu finanzieren.

>>Homepage der Sammlung Prinzhorn

© IBA Heidelberg, Christian Buck.

 

 

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